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Sinabelkirchen nach FPÖ-Mehrheit aus S.T.S.-Hit gestrichen (26.11.2024)

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Musiker und Sänger Schiffkowitz von S.T.S. hat beschlossen, seine Heimatgemeinde Sinabelkirchen nicht mehr im bekannten Hit "Fürstenfeld" zu nennen, weil die FPÖ dort bei den vergangenen Landtagswahlen in der Steiermark knapp über 50 Prozent der Stimmen holte. Fragt sich: Sind das die Maßnahmen, mit denen gerade so bekannte, beliebte Persönlichkeiten ausreichend und wirksam zu einer gesellschaftspolitischen Veränderung beitragen? Wir meinen: Nein! Und das, obwohl gerade solche Personen einen maßgeblichen Gestaltungsspielraum in unserer Demokratie hätten. Ja sie sind für eine positive Reform geradezu unverzichtbar. (Zusammenfassung in einfacher Sprache)

 

https://www.derstandard.at/story/3000000246602/sinabelkirchen-nach-fpoe-mehrheit-aus-sts-hit-fuerstenfeld-gestrichen

Zitat: Musiker und Sänger Schiffkowitz, bürgerlich Helmut Röhrling, gab nach dem Ausgang der Landtagswahlen in der Steiermark vom Wochenende an: Sollte er jemals wieder das Lied singen, werde er seine Heimatgemeinde nicht mehr nennen. Grund ist das Wahlergebnis: In Sinabelkirchen holte die FPÖ knapp über 50 Prozent der Stimmen. 

 

Gut, der Herr Schiffkowitz von S.T.S. hat also mit diesem Schritt seinen Unwillen über die politische Veränderung in seiner Heimatgemeinde ausgedrückt.

Soll so sein.

Und? Was weiter? War es das?

Mehr Beitrag zur Veränderung kommt nicht?

Dann wird unser Land, unsere Gesellschaft und unsere Demokratie weiter den Bach hinunter gehen und bald auch dort angelangt sein, wo die USA gerade steht.

Denn dass mit der FPÖ nun das Paradies über uns hereinbricht, das können nur diejenigen glauben, die nicht nur ein Sofa auf Ibiza schon völlig vergessen haben, sondern auch die übrigen Skandale unter Schwarz-Blau bzw. Türkis-Blau. Leider scheinen das viele zu sein. Schließlich konnte sogar jemand einen Erdrutsch-Sieg in der Steiermark einfahren, gegen den gerade in einer Finanzaffäre ermittelt wird.

Es lässt sich hier in der politischen Entwicklung leider eine recht gerade Linie zu einem designierten US-Präsidenten ziehen, der wohl nur deshalb nicht ins Gefängnis geht, weil er in Kürze Präsident der USA wird. Und auch ein Herr Schiffkowitz von S.T.S. hat damit Recht, dass es das alles ja wohl nicht sein kann!

Nur vergisst auch ein Herr Schiffkowitz von S.T.S. dabei, dass die Menschen in einer Demokratie immer eine für sie besser geeignete Wahl brauchen.

Haben wir denn diese besser geeignete Wahl?

Schon die letzten Wahlergebnisse in Österreich besagen in klaren Zahlen: Na, offenbar nicht!

Die laufend gemessene Verringerung in der Zufriedenheit mit den Politikern, Parteien und anderen Komponenten unseres Staatssystems spricht ebenfalls eine deutliche Sprache.

Nur: Das Abhalten einer parlamentarischen Enquete oder das Streichen eines Ortsnamens aus einem Liedertext wird daran nichts ändern!

Auch darf man nicht vergessen, dass von den in letzter Zeit in der Steiermark besonders diskutierten Themen zwei VOR dem Kernthema der FPÖ ("Zuwanderung") lagen, nämlich "Teuerung" sowie "Gesundheit und Pflege". Und? Wie haben die bisher Verantwortlichen hier für die Bevölkerung performt?

Die Demokratie lebt davon, den Menschen wählbare Alternativen anzubieten.

Wenn nichts Wählbares da ist, dann muss man Wählbares schaffen!

Wenn keine Alternativen da sind, weil sich dann alle im Amt gleich verhalten, wenn sie einmal das Sagen haben, dann muss man Alternativen aufbauen - und zwar WIRKLICHE Alternativen!

Ja, aufbauen - wirklich NEU AUFBAUEN, wenn "das Alte" nichts mehr taugt und die Reformierbarkeit verloren hat. Was leider bei den etablierten Großparteien der Mitte der Fall sein dürfte.

Gerade dabei hätten die bekannten und beliebten Persönlichkeiten eine Schlüsselrolle - denn uns als "Niemand" wird man nicht folgen. Da können wir noch so gut sein.

Diese bekannten und beliebten Persönlichkeiten sind für eine maßgebliche positive Reform unserer Gesellschaft, unseres Staates und unserer Demokratie unentbehrlich.

Dafür aber brauchen sie Tatkraft und Mut. Und vor allem dürfen sie sich dabei nicht mit denen ins Bett gelegt haben, die unser System gerade in den Tod treiben - weder mit den nicht mehr reformierbaren Großparteien der angeblichen Mitte (in Wahrheit nur mehr für sich selbst und "besonders Nahestehende") noch mit den Rechts- und Linkspopulisten (in Wahrheit dann auch nur für sich selbst und "besonders Nahestehende").

Wir brauchen ganz dringend einen Neuaufbau der politischen Mitte unserer Gesellschaft!

Nein, wir von der "Demokratischen Alternative" sind dafür nicht gut genug, groß genug und stark genug. Aber wir helfen dabei mit, soweit es auch nur irgendwie möglich ist!

Es geht nur über die bekannten und beliebten Persönlichkeiten wie Künstler, Wissenschaftler, Intellektuelle, et cetera.

Aber die Gefahr ist groß, dass ebendiese die politische Entwicklung genauso kläglich verschlafen (und schon verschlafen haben), wie damals in den Dreißiger-Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Dann entwickelt sich sogar eine grundsätzlich wirklich gute Staatsform wie die Demokratie sukzessive in eine schlimmere Tyrannei, als sie unter einer Diktatur möglich wäre. Denn eine Tyrannei und Willkür, die es offiziell gar nicht gibt - weil wir ja ohnehin eine Demokratie, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit vor dem Gesetz, Pressefreiheit etc. haben, die ist noch viel schwerer zu bekämpfen, als eine "offizielle" Diktatur.

Das zum Stichwort der "Schönheit und Eleganz unserer Verfassung"!