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„Schuh-Rebell“ als nächster Bundespräsident? (13.8.2022)

 

https://www.noen.at/gmuend/antreten-bestaetigt-waldviertler-schuh-rebell-staudinger-als-naechster-bundespraesident-schrems-bundespraesident-bundespraesidentenwahl-heini-staudinger-redaktion-332365979

Zitat: Neues Gesicht in der Schar der Herausforderer von Alexander Van der Bellen für die Bundespräsidentenwahl am 9. Oktober: „Ob ich es werde, das ist nicht gewiss. Der Versuch ist aber fix“, bestätigt Heinrich „Heini“ Staudinger, Chef von Gea und Waldviertler Werkstätten in Schrems (Bezirk Gmünd), auf NÖN-Nachfrage Gerüchte über sein Antreten. Partei hat der 69-jährige Selfmade-Unternehmer wie die Mehrheit der weiteren bisher bekannten Bewerber um das Präsidentenamt keine hinter sich, aber ein in vielen Jahren gesponnenes Netzwerk. ... Der Start der von Christine Bauer-Jelinek – unter anderem Psychotherapeutin, Wirtschaftscoach und Autorin – koordinierten Kampagne ist für kommende Woche geplant.... Etliche Gruppen von Kleingewerbetreibenden bis zu „Ökoleuten und sozialbesorgten Menschen“ seien zur Ansicht gelangt, dass er der Richtige für die Kandidatur sei.

 

Normalerweise halten wir uns mit dem Kommentar des politischen Mitbewerbs zurück. Aber das hier hat eine Geschichte, die uns selbst als DA und meine eigene Bewerbung als Kandidat für die Bundespräsidentschaft maßgeblich betrifft!

Vorab: Ich kenne Heini Staudinger inzwischen persönlich. Wir haben auch miteinander telefoniert und lange gute Gespräche geführt. Für mich ist er ein großartiger Mensch, von denen es leider viel zuwenige gibt. Das einzige, was ihn für so eine Kandidatur verwundbar macht, ist sein gutes Herz, seine Offenheit und seine Empathie. Und das ist NICHTS, was man einem Menschen, der in die Politik strebt zum Vorhalt machen darf - denn eigentlich sind das die Grundvoraussetzungen für eine gute Politik!

 

Trotzdem gibt es da ein riesengroßes ABER, das insbesondere auch mit unserer eigenen Kandidatur eng verwoben ist:

Und hierzu möchte ich ein wenig die Hintergründe beleuchten.

Wie Sie in unserem Archiv nachlesen können, haben wir noch Ende 2021 der Idee einer Kandidatur bei der Bundespräsidentschaftswahl 2022 nichts abgewinnen können - einerseits wegen der überschaubar geringen Chancen und andererseits weil der Bundespräsident selbst in seiner Funktion dort wenig tun kann, wo wir inhaltlichen Handlungsbedarf sehen - insbesondere hinsichtlich einer dringend notwendigen Verfassungsreform.

Danach haben sich drei Dinge maßgeblich verändert:

  1. Wir wurden auf Social Media mehrmals angesprochen, doch zu kandidieren (was zwar schmeichelhaft, aber insbesondere bezüglich der Chancen nicht maßgeblich ist).
  2. Die Probleme und Skandale in Legislative und Exekutive, zum Teil auch in der Justiz eskalierten weiter - was uns zeigte: Der Handlungsbedarf dort wird immer dringender.
  3. und entscheidend: Wir stießen auf die Initiative Zukunft JETZT - mit vielen, aber vor allem auch vielen bekannten engagierten Menschen. Mit nicht nur kritischen Positionen zum Corona-Management (nicht entscheidend, da hätten wir auch mit der MFG kooperieren können), sondern auch einem wesentlich breiteren Veränderungsansatz hinsichtlich Demokratie, Gesellschaft et cetera.

 

Das gab uns Hoffnung. Wir sagten eine Kandidatur unsererseits (möglichst in Kooperation) öffentlich zu, suchten den Kontakt und eben diese Kooperation!

Der damalige Vorsitzende und heutige Kandidat für die Bundespräsidentschaft nahm Anfang April 2022 an einer Klausur von "Zukunft JETZT" in Krems a.d. Donau teil - wo in einem Arbeitskreis zur Kandidatur für die Bundespräsidentschaft (bezüglich Thema aus dem Kreis der Teilnehmer kommend, nicht von der DA) überraschender Weise und sehr erfreulich der EINHELLIGE Beschluss fiel, seitens "Zukunft JETZT" einen Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahl 2022 zu stellen.

Wobei wir seitens der DA von Haus aus klar gemacht haben, dass wir dieses Vorhaben gerne inhaltlich, strukturell etc. durch die Vorarbeiten und persönlichen Einsatz unterstützen (eben damit die Runde nicht auf der "grünen Wiese" und bei Null anfängt), aber NICHT den Kandidaten stellen!

Wir stellen uns in den Dienst des Vorhabens und dieser (hoffentlich möglichst prominenten) Person, die das Vorhaben trägt. Im Teilnehmerkreis dieser Arbeitsrunde: Heini Staudinger und Christine Bauer-Jelinek, letztere sogar mit der Leitung betraut.

Ich überspringe jetzt ein paar Punkte, obwohl auch die beachtenswerte Kommentare hergeben würden.

Jedenfalls erhielten wir am 13.5.2022 von der Leiterin der Arbeitsgruppe die Information, dass - Zitat "die Bewegung ZJ noch nicht die Kraft und die Strukturen hat, um hinter einem so öffentlichkeitswirksamen Projekt zu stehen."

Womit wir seitens der DA ohne Kandidaten und alleine da standen!

Wir haben seitens der DA deshalb die Kandidatur öffentlich ausgeschrieben - auch unter Übermittlung an "Zukunft JETZT", mit der Bitte um Übermittlung an geeignet erscheinende Personen in der Vernetzungsrunde. Und erhielten die Antwort von der Arbeitsgruppen-Leiterin "... Für uns war es meiner Meinung nach zu früh, die Strukturen und Ressourcen aufzubauen. Ich werde daher unser Projekt zur Zeit nicht weiter verfolgen und mich aus der Projektgruppe zurückziehen. Gerhard wünsche ich viel Erfolg mit seinem Engagement und freue mich auf ein Wiedersehen bei einer anderen Gelegenheit ..."

In der Folge wurde der - natürlich auch an "Zukunft JETZT" kommunizierte - Alleingang der DA und ihres Präsidentschaftskandidaten wider Willen auf den Seiten dieser Initiative nicht einmal erwähnt. Was mich als Kandidaten zugegebener Maßen etwas fassungslos und fuchtig gemacht hat, aber jetzt mit einem Schlag alles einen Sinn ergibt!

Und falls jemand dahinter eine üble Schmutzkübel-Kampagne vermutet: Der hier geschilderte Verlauf ist durch gespeicherte Mails belegt.

 

So, und jetzt lesen wir aktuell von einer Kandidatur von Heini Staudinger, gemanagt von Christine Bauer-Jelinek!

Was, zugegeben, etwas zu denken gibt, ...

 

... in mehrfacher Hinsicht sogar:

  1. Wenn man mit der DA nicht zurecht kommt, bestimmte Dinge nicht will, uns nicht dabei haben mag etc., dann kann man das auch offen SAGEN! Es könnte sogar sein, dass wir dann trotzdem die besagte Initiative unterstützen - denn es kommt nur auf Inhalt und Richtung der Veränderung an, über geeignete Personen. Wir selber sind NICHT das Maß aller Dinge und stellen uns gerne auch in den Dienst einer guten Sache. Aber gut muss sie eben sein!
  2. Jede Unehrlichkeit und mangelnde Offenheit kostet Vertrauen! Gerade für die Kandidaten um die Spitzenämter im Staat eine ganz üble Sache - egal, ob das von ihnen selber oder ihrem Team ausgeht.
  3. JETZT kommt diese Kandidatur daher? Wobei sich nun Bewerber, die sehr ähnliche Zielsetzungen und politische Ansichten verfolgen gegenseitig die Unterstützer wegnehmen und es sich womöglich dann für KEINEN DAVON bezüglich der Zahl von mindestens 6.000 ausgeht!?!? Wir hätten aller Wahrscheinlichkeit nach zurückgezogen und gar nicht kandidiert, sondern vielmehr UNTERSTÜTZT - wenn Person und Konzept beim Mitbewerber auch nur einigermaßen passen! Eine völlig vertrottelte Aktion, ....
  4. ... es sei denn: DAS ist so GEWOLLT! Cui bono? Und dann fällt einem ein, dass hinter "Zukunft JETZT" z.B. eine Person wie Madeleine Petrovic keine gerade unmaßgebliche Rolle spielt. Wenn es durch das "Teile und Herrsche" KEINER aus der Mitte-Links-Ecke auf den Stimmzettel schafft, dann hat es Van der Bellen am 9. Oktober 2022 nur mit einer leicht zu schlagenden durchdividierten rechten Gegegnerschaft zu tun!
  5. Nur: Sollte man die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Das sind einerseits die Wähler - und andererseits könnte ein ziemlich linker weiblicher Überraschungsgast als Last-Minute-Schachtelgeist den Spaßverderber punkto Stimmzettel-Leere machen, der (Spoiler-Alert!) offenbar gerade medial völlig unbemerkt Unterstützungserklärungen sammelt.