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Sachverhaltsdarstellung gegen Wiener Wohnen (29.8.2023)

 

Auch der DA ist - offiziell - die Sachverhaltsdarstellung des Mieterbeirats im Hugo Breitner Hof zur ungerechtfertigten Einhebung von Mietkosten, deren Valorisierung und Aufteilung durch Wiener Wohnen zugegangen. Und wir informieren auch hier dazu.

Ein Grund übrigens, weshalb wir bisher das montägige ORF-Sommergespräch mit Andreas Babler nicht kommentiert haben: Einerseits aufgrund des parallelen Zeitaufwands für die Aufbereitung der Sachverhaltsdarstellung, und andererseits weil Person und Partei - wie man eben genau dieser Sachverhaltsdarstellung entnehmen kann - jedwede Glaubwürdigkeit zur tatsächlichen Problemlösungsbereitschaft längst verloren haben. Man nehme zum Beispiel die versuchte, aber leider völlig ergebnislos gebliebene Einbindung von Andreas Babler zur damals bevorstehenden Mietanhebung durch die Stadt Wien (Wiener Wohnen).

 

Doch ist es inzwischen gelungen, ein weiteres Mietverrechnungsrätsel von Wiener Wohnen zu lösen!

Zitat aus der Sachverhaltsdarstellung (Seite 6): Selbst wenn man nicht einmal in der Lage zu sein scheint, zugesicherte 50% einer Hauptmietzins-Reduktion, ausgehend von der Augustmiete auf die September-Vorschreibung umzurechnen.

Und hierzu ist einmal in die Presseaussendungen davor hineinzulesen!

Zitat: Auszahlung im September: Halbe Netto-Monatsmiete für alle Mieterinnen und Mieter einer Gemeindebauwohnung! Insgesamt stehen 55 Millionen Euro für Gemeindebau-Bonus zur Verfügung. ... Durch den mehrstufigen Gemeindebau-Bonus zeigt die Stadt Wien und Wiener Wohnen, was es bedeutet hinzuschauen und sozial treffsicher zu handeln. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, dass Menschen handfeste Unterstützung bekommen und nicht fürchten müssen, ihre Wohnung zu verlieren“, so Wohnbaustadträtin und Vizebürgermeisterin Katrin Gaál. „Deshalb hat sich die Stadt Wien dazu entschlossen mit Anfang September in einem ersten Schritt alle Mieterinnen und Mieter einer Gemeindebauwohnung im Umfang von einer halben Netto-Monatsmiete zu unterstützen“, so Gaál. 

Zitat: Es kommt ein neuer Geld-Bonus – und der hat es in sich! Der "Gemeindebau-Bonus" soll hunderttausende Wienerinnen und Wiener deutlich entlasten. ... Anfang September 2023 erhalten alle Mieterinnen und Mieter einer Gemeindewohnung eine Sonderzahlung in Form einer Gutschrift über eine halbe Netto-Monatsmiete, heißt es.

Wow, eine halbe Netto-Monatsmiete! Na, das ist zumindest eine schöne Entlastung ...

... so schaut es zumindest in den Presseberichten aus!

Nur musste man schon aufgrund der erhaltenen Direkt-Zuschrift stutzig werden: Denn hier war nur mehr von einem halben Netto-Hauptmietzins (ohne Betriebskosten und Umsatzsteuer) die Rede!

Und rechnet man nun das tatsächlich berechnete Ausmaß nach, dann wurde nicht einmal der tatsächlich halbe Hauptmietzins nachgelassen, sondern dieser Wert wurde (in einem gar nicht so einfachen Rechenprozess) so angesetzt, dass hier der Umsatzsteuerteil betraglich mit enthalten ist. Seltsam, wie akribisch man zu rechnen bereit ist, wenn es sich um Nachlässe handelt - und wie "großzügig" man auch mit der Fehlertoleranz bei Erhöhungen und Belastungen verfährt (siehe die besagte Sachverhaltsdarstellung)!

Die - politisch groß angekündigte - nachgelassene "halbe Netto-Monatsmiete" für die Gemeindebau-Mieter war der städtischen Wohnhausverwaltung also in Wahrheit nicht einmal einen halben monatlichen Hauptmietzins wert! Denn der entgangene Umsatzsteuerteil betrifft ja in Wahrheit das Finanzministerium.

Das zum Unterschied zwischen Sein und Schein.

Und wir wünschen der Wiener Wohnen-Hotline in den nächsten Tagen schon einmal viel Vergnügen!