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Das „ehrliche“ Wahlergebnis der Landtagswahl (28.10.2019)

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https://www.welt.de/politik/deutschland/article201978616/Landtagswahl-Thueringen-Das-ehrliche-Ergebnis-inklusive-Nichtwaehler.html

 

Wohl kaum ein Wahlergebnis de jüngsten Vergangenheit stellt derart deutlich dar, was mit unserer Politik los ist, wo die Probleme liegen und was zu tun wäre - wenn man wollte:

Zitat: Auf Basis der ARD-Hochrechnung von Infratest Dimap um 22.11 Uhr liegen die Nichtwähler mit 35,1 Prozent deutlich vor der Linken mit 20,1 Prozent. Es folgt die AfD mit 15,2 Prozent vor der CDU mit 14,1 Prozent. Beim „ehrlichen“ Wahlergebnis würde die SPD mit 5,3 Prozent den Einzug in den Thüringer Landtag in Erfurt nur relativ knapp schaffen, die Grünen würden ihn mit 3,3 Prozent ebenso klar verpassen wie die FDP mit 3,2 Prozent. Alle sonstigen Parteien zusammen kämen auf 3,6 Prozent.

Was heißt das? Mehr als ein Drittel findet sich politisch nirgends aufgehoben, hat resigniert oder was auch immer.

Die "gesellschaftliche Mitte" findet sich in den etablierten Parteien nur mehr zu einem (sehr) knappen Drittel repräsentiert - ein ebenso erschreckender Wert wie die politisch Heimatlosen.

Und ein gutes weiteres Drittel der Wählerschaft ist weit links/weit rechts polarisiert. Was auch kein Wunder ist, wenn die politische Mitte versagt!

Dass obendrein die Bildung von Koalitionsregierungen aus diesen Wahlen der Legislative heraus auch immer schwieriger wird, versteht sich sowieso von selbst. Unser demokratisches Politkonstrukt korrodiert auch hier immer stärker (siehe dazu unseren Verfassungsvorschlag).

Ein dramatisch schlechter politischer Befund - dem in unserem Land wohl nicht unähnlich. Und eben auch so zu erwarten, wenn die Menschen nicht mehr das Gefühl und Vertrauen haben, dass die Politiker tatsächlich eine Politik für die Breite der Menschen machen.

Was wäre zu tun? Eben aus der breiten Mitte unserer Gesellschaft heraus tatsächlich Politik für die Breite der Menschen machen. Eine Politik möglichst ohne Verlierer, die auf die Schwachen unter uns genügend Rücksicht nimmt und den Starken das an Leistungsbeitrag abverlangt, was diese für einen gedeihlichen Fortbestand unserer Gesellschaft und die nachhaltige positive Entwicklung auf unserem Planeten dringend notwendig ist. Nicht mehr und nicht weniger! Aber in Taten umgesetzt, nicht bloß in schönen Worten auf dem Papier. Denn nur mit Taten bekommt man bei den Menschen auch wieder seine Glaubwürdigkeit zurück.

Das erfordert umfassende Veränderungen in der politischen Mitte unserer Gesellschaft. Besser gestern als heute!