Zwei Online-Wahlhilfe-Plattformen - Wahlkabine und VOTO - haben die Demokratische Alternative angeschrieben, damit wir für ihr Internet-Angebot rechtzeitig Fragen beantworten und Inhalte liefern. Aber: Diese Plattformen gehen erst online, wenn die für Kleinparteien entscheidende Phase des Sammelns von Unterstützungserklärungen schon vorüber ist. Und das, obwohl wir schon aus vorangegangenen Wahlen auf diese Problematik aufmerksam gemacht haben. Ist eine schon viel frühere Information für Kleinparteien auch in der vorgelagerten Phase für die Sammlung von Unterstützungserklärungen tatsächlich unmöglich? Oder will man nicht? Ist eine solche rechtzeitige Information der Wähler über das Angebot von Kleinparteien nicht erwünscht? Wer oder was steckt dahinter? (Zusammenfassung in einfacher Sprache)
Die Demokratische Alternative hat in den letzten 24 Stunden gleich zwei Anfragen/Angebote von Online-Wahlhilfe-Plattformen erhalten - Wahlkabine und VOTO. Zitate aus diesen beiden Mails:
Als Mehr Demokratie! Österreich bieten wir in einer Kooperation mit Kathrin Stainer-Hämmerle und gemeinsam mit der Kronen Zeitung dazu die Online-Wahlhilfe VOTO an. VOTO (...) funktioniert wie der Wahl-O-Mat. Sie beantworten als Parteien Thesen und die Bürgerinnen und Bürger erfahren darüber vereinfacht und spielerisch, um welche Themen und Positionen es in diesen Wahlen geht.
Unsere Wahlhilfe dient der politischen Bildung, verfolgt keinerlei kommerzielle Interessen, ist kostenlos und politisch neutral.
Wir möchten Sie heute herzlich einladen an der Wahlhilfe teilzunehmen. Bitte nennen Sie uns dazu eine Ansprechperson einschließlich Email-Adresse, die Ihr Wahlhilfe-Profil betreuen soll. Wir laden Sie im nächsten Schritt in das VOTO-Portal ein. Dort können Sie unkompliziert ein eigenes Profil (inklusive Logo) anlegen und die Thesen beantworten, die wir in umfangreichen Recherchen erarbeitet haben.
Der Zeitplan:
bis 2.8.2024 – Parteien erstellen ihr Profil in der Wahlhilfe und erhalten die Thesen zur Beantwortung
bis 15.8.2024 – Parteien haben die Thesen beantwortet
29.08.2024 – VOTO geht online
... (Zitat 1 Ende)
Zur Nationalratswahl 2024 wird es wieder eine Wahlkabine geben! Das Team von wahlkabine.at wird auch zu dieser Wahl Österreichs beliebteste Online-Politikorientierungshilfe bereitstellen.
40 Fragen aus den wichtigsten politischen Themengebieten werden von unserem Team ausgewählt - wir bitten alle österreichweit antretenden Parteien um Beantwortung und Gewichtung dieser Fragen. Hier sind wir, wie bei vergangenen Ausgaben der Wahlkabine, auf Ihre Mitarbeit angewiesen:
Wir werden Ihnen am Donnerstag, 18. Juli 2024 den Fragenkatalog zukommen lassen und bitten um Rücksendung der Antworten spätestens bis zum Freitag, 2. August 2024.
...
Ab rund sechs Wochen vor der Wahl wird die Applikation auf wahlkabine.at dann zur Verfügung stehen.
Um einen reibungslosen Ablauf der Wahlkabine für die Nutzer*innen und genügend Zeit für unsere Redaktion zu gewährleisten, können wir nur Parteien aufnehmen, bei denen am 2. August feststeht, dass sie in ganz Österreich zur Wahl antreten dürfen.
... (Zitat 1 Ende)
Ist das wirklich MEHR Demokratie in Österreich? Entscheidungshilfen, die erst dann einsetzen, wenn manche Entscheidungen der Wähler durch Nicht-Tätigwerden aufgrund von Nicht-Information längst gefallen sind?
Ist es tatsächlich unmöglich, rechtzeitig auch eine Informationsplattform bezüglich der Kleinparteien anzubieten, die sich im Spießrutenlauf um Unterstützungserklärungen mitten in der Sommerhitze und Urlaubs-/Ferienzeit abquälen müssen?
Unsinn, natürlich geht das!
Man könnte sogar in diesem ersten Informationstableau alle etablierten Parteien ausklammern, die sich sowieso über einige wenige Unterschriften ihrer Abgeordneten helfen können und daher gar nicht um Unterstützungserklärungen bei den Wählern betteln müssen.
Könnte man - wenn man wollte!
Aber offensichtlich will man nicht.
Deswegen werden wir seitens der Demokratischen Alternative ab nun ALLE solche Wahlhilfe-Plattformen boykottieren, die Kleinparteien in der für sie entscheidenden Phase im Stich lassen.
Dabei geht es nicht einmal bloß um uns selbst - denn diese Vorgehensweise ist ALLEN außerparlamentarischen Parteien gegenüber höchst unfair.
Für Fragen, Interviews et cetera stehen wir ZEITNAH aber weiterhin gerne zur Verfügung!
Hier als Homepage-Administrator aktiv. Daher müssen nicht alle Beiträge auch zwingend von mir stammen.