Zitat: Der österreichische Bundeskanzler und amtierende EU-Ratsvorsitzende Sebastian Kurz hat private Seenotretter im Mittelmeer schwer beschuldigt. „Es kann doch nicht sein, dass ein paar Nichtregierungsorganisationen das klare Ziel der 28 Staats- und Regierungschefs in Europa konterkarieren. Und das nicht nur mit dem Ziel, Leben zu retten, sondern gemeinsam mit den Schleppern Menschen nach Mitteleuropa zu bringen“, sagte Kurz der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.).
Bundeskanzler Kurz dürfte das Motto haben: "Wer Seerettung betreibt, ist ein Feind der Regierung!"
In einem Interview in der "Frankfurter Allgemeinen" meint Bundeskanzler Sebastian Kurz: "NGO's konterkarieren die Ziele der EU-Regierungschefs!" Weiters sieht er die Seeretter gemeinsame Sache mit den Schleppern machen.
Menschen in Not zu retten, Menschen mit Verletzungen zu helfen dürfte ein Vorgang sein, den der Bundeskanzler nur für ausgesuchte Gruppen für wichtig erachtet. Denn wenn man seiner Logik in diesem Fall weiter folgen möchte, dann wären Sanitäter und Rettungsdienste, die auf unseren Straßen zum Beispiel Opfern von Rasern zu Hilfe kommen mit diesen "Gesetzesbrechern" im selben Boot. Denn auch sie retten Opfer von Gesetzesverletzungen, ungeachtet ob der Gesetzesgeber - die Regierung - das Rasen verbietet oder sogar noch weiter fördert. Das Grundprinzip wäre hier das gleiche!
Solche Vorwürfe gegenüber Rettungsdiensten auf See stellen Grundwerte unserer Gesellschaft in Frage! Gerade diese basieren weitestgehend noch auf christlichen Werten, welche der Bundeskanzler nicht müde ist als die seiner Bewegung zu bezeichnen. Man denke nur an das Rote Kreuz, welches sogar mit dem zentralen christlichen Symbol gekennzeichnet ist. Welches gegründet wurde, um in Kriegen sogar völlig unparteiisch Freund und Feind, also einfach nur Menschen als Opfer zu versorgen.
Und woher stammt dieses Prinzip, Menschen, die sich in Not befinden ohne jegliche Einschränkung nach Geschlecht, Nationalität, Einkommen oder Gesinnung zu helfen? Für christlich überzeugte Menschen sollte das eigentlich keine Frage sein: Es führt auf die Bibel zurück. Zum Beispiel auf die Erzählung vom "barmherzigen Samariter".
Also ein Regierungschef, der ein Land regiert, das sich auf Rettungsdienste, Hilfsorganisationen und ehrenamtlich arbeitenden Menschen stützt, welche genau dieses christliche Grundprinzip ohne Vorbehalt ausüben, stellt dieses Prinzip in Frage! Es muss einem Bundeskanzler dieser Republik schon klar sein, dass er damit auch direkt in Österreich Grundwerte ins Wanken bringt und als fragwürdig darstellt. Denn von diesem Grundprinzip profitieren täglich Hunderttausende Menschen in Not in diesem Land! Ist das in Wahrheit die Botschaft?
Was man auch oft als Argument zu hören bekommt, um Rettungsschiffe im Mittelmeer in Frage zu stellen, ist das Signal, das man flüchtenden Menschen vermitteln will: "Macht euch nicht auf den Weg, ihr könntet sterben!". Man möchte somit den Schleppern die Grundlage für ihr Geschäft abdrehen.
Aber ist den Verantwortlichen nicht klar, dass die Flüchtenden auch dann den Tod finden würden, wenn sie NICHT flüchten? Will man den Verursachern für die Massenflucht ihr Geschäft NICHT abdrehen? Den Schleppern schon, aber denen nicht?
Man muss sich doch bewusst sein was es in Folge bedeutet, den Menschen in Seenot nicht mehr zu helfen. Es bedeutet, sie ertrinken zu lassen. Will man durch höhere Opferzahlen im Mittelmeer, durch mehr ertrunkene Menschen den Flüchtlingen das Signal geben, dass sie nicht auf Rettung bauen können und der Weg lebensgefährlich sei, dann müssten vorher ja weitere Tausende Menschen ertrunken sein. Anders würde so ein Signal ja nicht wirken!
Man nimmt diese Tausenden an Toten schon deshalb in Kauf, da es Monate braucht bis die Nachricht der vollen Katastrophe auf dem Mittelmeer in den Ursprungsländern von Flüchtlingen auch tatsächlich ankommt. Also eine verzögerte Wirkung, zum Preis von mehr ertrunkenen Menschen. Das kann kein Prinzip eines humanistischen Regierungschefs sein!
Wegen 1.495 Ertrunkenen hat man schon mehrere Filme über den Untergang der Titanic gemacht. Mehr als 1.500 Flüchtlinge sind nach Angaben der UNO in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Mittelmeer ertrunken. Wird man über sie auch irgendwann einmal Filme drehen? Über die, die wahrhaftig schuld an der Katastrophe waren? Über die, die ihre Rettung sogar blockiert haben?
Wer Retter als Verbrecher ansieht, DER ist in Wirklichkeit im Unrecht. Wenn man Dinge zum Besseren verändern möchte (und das muss man, dringend), dann kann man das sicher nicht tun, durch die Verweigerung von Hilfeleistung!!
Die Ursachen für Migration bekämpfen, humanistische westliche Werte und die Rechtsstaatlichkeit aufrecht zu erhalten, DAS müssen die Ziele einer amtierenden österreichischen Bundesregierung sein!
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