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Warum nicht erfolgreich(er)? (20.7.2019)

 

Die Frage wird immer wieder gestellt (und wir müssen uns die in angebrachter Selbstreflexion ja auch stets stellen), warum wir als DA nicht erfolgreich sind.

Darauf gibt es mehrere Antworten!

Der wesentlichste Aspekt: Weil wir eben eine Kleinpartei sind, die Spielregeln von den etablierten Parteien zur Abwehr dieser Kleinparteien gestaltet wurden und weiter so ausgebaut werden (siehe die jüngste Reform des Parteiengesetzes), wir leider keine bekannten Gesichter mit an Bord haben, kein mächtig reicher Geldgeber unsere Politik sponsert (was wir auch nicht zuließen) und eben KEINE breite Kooperation unter uns Kleinparteien zustande gekommen ist, die bei den Wählern und Medien wirklich hätte aufhorchen lassen. Zum Teil sind wir Kleinparteien alle sehr wohl auch selber schuld, zum Teil nicht.

Aber vor allem auch: Weil wir es als DA eben von Anfang an und durchgängig "richtig" versuchen - also so, wie eine ordnungsgemäße Politik in einer Demokratie funktionieren sollte. Und die Menschen leider null mitbekommen, dass sie selber dafür der Schlüssel sind. So eine Veränderung auf dem Weg der Reform funktioniert eben in einer Demokratie nur bottom up. Top down würde es nur gehen, wenn ein paar Entscheidende von ihrem jetzigen Irrweg abrücken. Auch da haben wir viel versucht und sind die Dinge platziert. Mal sehen, vielleicht geschieht noch ein Wunder. Zu befürchten ist allerdings: In vielerlei Hinsicht (sozial, ökologisch) viel zu spät.

Wie "groß" wir inzwischen für dieses "bottom up" sind? Offen gesagt: Keine Ahnung - weil wir eben ganz anders organisiert sind und auf eine breite interne Mitgliederstruktur bewusst verzichten. Zwischen zweistellig, was die Zahl der Mitglieder betrifft bis zur Verfassungsmehrheit ist alles drin. So wie die Leute momentan mitspielen viel eher ersteres, vollkommen logisch. Formal bloß eine Handvoll an Menschen - und mehr braucht es bisher auch gar nicht. Weil wir immer noch in der Konzeptphase sind, nicht im Roll out! Punkto Qualität und Vollständigkeit der Inhalte ist das sogar gut so. Wäre da nicht die sich immer weiter auftürmende Problematik im IST, die einem ja als denkendes Individuum eine fürchterliche Angst einjagen muss.

Der Name "Demokratische Alternative" macht es wohl nicht aus - bei aller oft geäußerten Parallele zur (erst viel später nach Gründung der DA zu richtiger Bekanntheit gelangten) AfD. Wem für ein eigenes Bild schon der Name einer Partei reicht, der gehört sowieso nicht unserer Zielgruppe an. Wir könnten flippigst-cool heißen - das Ergebnis wäre heute wohl dasselbe. Und umgekehrt könntest wahrscheinlich Krzlwrz heißen und für die Diktatur durch einen warmen Eislutscher eintreten: Hättest genügend Kohle, um Dir die Mediengunst zu sichern (fast hätte da "kaufen" gestanden) und ein paar Prominente an Bord - die Partei wäre im Parlament.

Die Parteifarbe ist es wohl auch nicht - die hat uns dann ja sogar eine andere Partei KURZerhand geklaut.

Ein paar Aktivisten machen das Kraut auch nicht fett - abgesehen davon, dass das "Keilen" durch solche nicht unser "Ding" ist. Wir wollen überzeugen, so richtig - nicht über den Tisch ziehen, lästig sein und so weiter. Ja, stimmt schon: Hätten wir regional verteilt genügend Kandidaten, die sich einen gut bezahlten Job erwarten dürfen (oder den vielleicht sonst in Zukunft verlieren) und würden die ihre Verwandten und Bekannten zum Magistrat zerren: Auch das funktioniert (wird man wahrscheinlich auch am 2.8. sehen). Doch das hat ja erst wieder mit dem kleinen oder großen Eigennutz von Funktionären zu tun. Genau so ein Denken müssen wir aber aus der Politik raus bekommen, statt erst wieder rein! Würden wir uns ebenso aufstellen und intern organisieren, wären wir erst bloß mehr vom Selben. Nein, das wollen wir nicht - dafür treten wir NICHT an!

Aber: Die Zeit ist noch nicht reif. Das ist zur Kenntnis zu nehmen.

Doch werden wir deshalb nicht das Konzept umstoßen und "irgendwas" werden, bloß um zu politischer Macht zu gelangen. Eben weil die demokratischen Regeln so wichtig sind, die es zu modifizieren gilt. Die wird man nicht durch "mehr vom Selben" ändern können - nicht personell, nicht konzeptionell.

Deswegen haben wir umgedacht, um einen neuen Weg zu finden.

Aber es nützt noch nichts, wenn bloß wir (!!) umgedacht haben. Wir sind nicht die dafür notwendige Mehrheit. Und für eine solche in der Breite braucht es bei DER Denkweise in der Bevölkerung - so wie wir aufgestellt sind und mit den Mitteln bzw. Unterstützern, die wir (nicht) haben - viel, viel Zeit!

Hoffentlich haben wir die noch, bevor die Dinge endgültig und katastrophal aus dem Ruder laufen.