https://wien.orf.at/stories/3216291/
Zitat: Mit der nach wie vor hohen Inflation und den damit verbundenen Teuerungen steigen auch die Anfragen und Anträge für Ratenzahlungen. Bei Wiener Wohnen gab es heuer im ersten Halbjahr schon 6.300 Ratenvereinbarungen. Das ist bereits jetzt mehr als die Hälfte aller Vereinbarungen, die es in den beiden Vorjahren über das ganze Jahr gab, heißt es von Wiener Wohnen. Da waren es jeweils knapp über 10.000. Wie sich das weitere Jahr entwickelt, könne man aber noch nicht sagen. Die Stadt bietet mit etwa einem Gemeindebaubonus, der ab September ausgezahlt wird, Unterstützung. Auch Wiener Wohnen setzt Maßnahmen, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu unterstützen. So wurde der Zugang zu Ratenvereinbarungen erleichtert. Seit April muss nur noch ein Viertel der Rückstände angezahlt werden, um eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Für die Rückzahlung des Restbetrags haben die Mieterinnen und Mieter zwölf Monate Zeit.
Nun, klar ist einmal, dass Ratenzahlungen nur dort wirklich helfen, wo entweder eine hohe Einmalzahlung zu leisten ist (z.B. bei einer Betriebskosten-Nachzahlung) oder in Kürze ein maßgeblicher Nachlass bzw. laufender Zuschuss zu erwarten ist, der den Druck aus den laufenden Kosten nimmt. Sonst ist es lediglich die Verschleppung einer bevorstehenden Delogierung oder überhaupt ein drohender Privatkonkurs!
Dass die demnächst anstehenden Einmalzahlungen nicht diesen Effekt bringen, das liegt auf der Hand. Und das weiß offenbar die in Wien regierende und für den Wohnbau zuständige SPÖ - Zitat aus der Parlamentskorrespondenz von gestern: Einen Mietenstopp fordert SPÖ-Bautensprecherin Ruth Becher mittels eines Entschließungsantrags ( 3431/A(E)). Dazu sollen die Indexierungen der Richtwert- und Kategoriemieten vom 1. April 2023 zurückgenommen und sämtliche Mieten bis Ende 2025 eingefroren werden. Zudem soll sich die Indexierung ab 2026 nicht mehr nach dem Verbraucherpreisindex, sondern nach dem Leitzinssatz der EZB richten. Dabei dürfe die Indexierung der SPÖ nach maximal 2 % jährlich betragen. Becher begründet ihre Forderung mit der seit Monaten anhaltenden "Rekordteuerung", deren Auswirkungen bereits tief in die Mittelschicht hineinreichten. Wenn die Politik nicht eingreife, würden sich die Richtwertmieten angesichts der Inflationsprognosen bis April 2025 um weitere 11 % erhöhen. Damit wären sie in drei Jahren um mehr als 25 % gestiegen. Das brächte viele Menschen in eine prekäre finanzielle Situation, wobei die Mieterhöhungen gleichzeitig auch die Inflation weiter steigen ließen.
Mhm, und was passiert in Wien diesbezüglich - wo ebendiese SPÖ maßgeblich das Sagen hat?
Wurde die Richtwerterhöhung zumindest im Gemeindebau ausgesetzt? NEIN!
Werden die Gebühren nicht valorisiert - die sich z.B. bei Müll etc. auch in den Betriebskosten massiv auswirken? Wer bremst hier die Bremse?
Was ist mit den Preisen der Wien Energie, die erst dann den Bestandskunden Fixpreise für einen Vertragsumstieg anbieten, wenn die Großhandelspreise sinken?
Aber selbstverständlich, jetzt kommt bald ein Brieferl an jeden Haushalt mit einem Code für eine höchst merkwürdige Organisation dieser Zuwendung, in denen uns die Verantwortlichen bestimmt wieder die Großzügigkeit der Stadt nahebringen werden, um treffsicher die schreckliche Not der Menschen zu lindern - und in denen sie bestimmt zu erwähnen vergessen werden, dass wir uns diese Hilfe weitestgehend selber aus den eigenen Steuern und Gebühren bezahlen.
Wie heißt es so schön? Die einfachste Art, sein Geld zu verdoppeln ist, die Scheine zu falten und beide Seiten zu zählen!
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