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Reden wir über einen fairen Fleisch-Preis (14.8.2019)

 

https://kurier.at/meinung/reden-wir-ueber-einen-fairen-fleisch-preis/400577546

Zitat: Muss das Schnitzel für Klima und Tierwohl teurer werden? Eine interessante, aus Deutschland "importierte" Debatte. ... Die heimische Agrarwirtschaft ist übrigens nicht nur kleiner strukturiert, sondern auch Weltmeister im prozentuellen Bio-Anteil an der Anbaufläche. Wegen sinkender EU-Landwirtschaftsförderung wird es allerdings künftig Verteilungskämpfe geben. Es schadet also gar nicht, sich über einen fairen Preis für Bauern, Handel (inklusive der kleinen Fleischhauer!) und Konsumenten samt der Umweltfolgen den Kopf zu zerbrechen. Aber Wahlkampf ist wahrscheinlich der allerschlechteste Zeitpunkt dafür. Sonst kommt noch wer auf die Idee, das Recht aufs billige Schnitzel in der Verfassung zu verankern.

 

Gut, Frau Salomon, reden wir darüber - über eine höhere Besteuerung (!!) von Lebensmittel:

Bekommen deswegen die (vor allem kleineren) Produzenten fairere Preise? Oder die Bio-Bauern? Nein! Es ist lediglich eine höhere Staatseinnahme, die hier erzielt wird. Und wohin die Erträge daraus fließen bleibt - zum Glück für den Gemütszustand der Leser - offen!

Aber: Das jeweilige Lebensmittel wird mehr und mehr zum Luxusgut. Der Absatz insgesamt wird sinken, weil sich eben Menschen mit kleinerem Einkommen dieses Lebensmittel nicht mehr leisten können. Ist ja auch ein "gewünschter Effekt", weil beim Lebensmittel-Anteil das Fleisch und seine Produktion zurückgedrängt werden soll.

Eben etwas seltsam verteilt, im Ergebnis daraus. Weil für die Reichen das teurere Schnitzel immer noch locker leistbar bleibt, und sie sich im Gegenzug für diesen höheren geleisteten Steuerbeitrag sowieso immer stärker aus dem sonstigen Steueraufkommen herausstehlen (siehe die Pläne zur Senkung der Körperschaftssteuer: da geht sich dafür so manches teurere Schnitzel aus). Die Ärmeren haben halt das Nachsehen dabei.

Und die kleinen Produzenten ebenso - weil die trifft ein Absatzrückgang zuallererst! Es ist auch hier eine Verdrängung und Verlagerung des Marktes - von Klein zu Groß.

Weil aber für die Reichen trotz Verknappung durch den Klimawandel etc. alles weiterhin verfügbar ist, was sie möchten haben sie aber auch keinen wirklichen Veränderungsbedarf. Das sich verknappende Gut geht eben zu einem immer stärkeren Anteil an sie - und die Armen schauen durch die Finger. Ja, eigentlich alles bestens!

Eigentlich, ....

.... würden wir hier nicht gerade das Prequel zu den "Tributen von Panem" schreiben.