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Neue ÖGK muss schon gegensteuern (18.2.2020)

 

https://orf.at/stories/3154247/

Zitat: Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) erwartet in den nächsten Jahren steigende Verluste. Schon heuer wird mit einem Bilanzverlust von über 175 Mio. Euro gerechnet, bis 2024 soll dieser auf 544 Mio. Euro steigen. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die der APA vorliegen. Die ÖGK wolle nun das „Ruder herumreißen“, hieß es am Donnerstag. Kritik kam aus der Opposition. ... Nun liegt der APA eine Gebarungsvorschau vor, die Zahlen für die kommenden fünf Jahre nennt. Laut dem Dokument wird für heuer, das erste Jahr der aus den neun Gebietskrankenkassen zusammengelegten ÖGK, ein Verlust von 175,3 Mio. Euro erwartet. Für 2021 sind es 178,1 Mio. Euro, für 2022 sind es 295,0 Mio. Euro. 2023 soll der Verlust auf 507,9 Mio. steigen und 2024 auf 544 Mio. Euro. Kumuliert bedeutet das einen Bilanzverlust in fünf Jahren von 1,7 Milliarden Euro. Dem stehen laut Anfragebeantwortung Rücklagen von 1,37 Mrd. Euro gegenüber.

 

"Patientenmilliarde" stärkt medizinische Versorgung! So wurde uns die Reform "schmackhaft" gemacht. Und so ist es sogar heute noch auf der Webseite des Bundeskanzleramts zu lesen: Bundeskanzler Kurz: Sozialversicherungsreform bringt "Patientenmilliarde", Zusammenlegung auf 5 Träger – Einsparungen in der Verwaltung

Dies sollte durch Einsparungen durch die Zusammenlegung bis ca. 2023 geschehen!

Aktuell gehen Experten aber nun davon aus, dass die Zusammenlegung der Krankenkassen ca. 1,7 Millarden in den kommenden 4 Jahren an Verlust bringen wird!

Wenn man also einmal grob rechnet:

+ 1.000.000.000 Euro gegenüber nun
- 1.700.000.000 Euro
= 2.700.000.000 Euro Unterschied

Man erklärt die veränderte Rechnung durch gestiegene Honorarkosten, aber ganz ehrlich: Die sind in so kurzer Zeit derart explodiert? Das hat keiner kommen sehen und mit berechnet??

Ohne hier den Wunsch zu haben, dass die öffentliche Gesundheitsversorgung in der Privatwirtschaft angesiedelt wird - aber: Jede Firma würde bei solchen Fehlkalkulationen zu Grunde gehen, oder die verantwortlichen Experten würden schnellstens ausgetauscht werden!

Es ist jedoch offenbar immer bei Regierungsprojekten so, dass derartige Fehlberechnungen zustande kommen können - und es gibt kaum Konsequenzen. Maximal hier nun für jeden Versicherten! Denn es ist konkret zu befürchten, dass die medizinische Versorgung in Österreich nicht verbessert wird, von anderen Leistungen noch gar nicht zu sprechen.

Wie oft darf so etwas noch passieren?