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Mieten um 8,1 Prozent gestiegen (7.9.2023)

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https://orf.at/stories/3330303/

Zitat: Die Mieten in Österreich sind in diesem Frühjahr erneut gestiegen. Im zweiten Quartal 2023 waren durchschnittlich 9,3 Euro pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten zu bezahlen. Das sind um 8,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der neuerliche Anstieg liegt vor allem an von der hohen Inflation ausgelösten Mieterhöhungen. Die durchschnittliche Höhe der Mieten ohne Betriebskosten lag im zweiten Quartal 2023 bei monatlich 7,0 Euro pro Quadratmeter, die Verteuerung betrug damit im Jahresabstand 11,1 Prozent. Die durchschnittlichen Betriebskosten lagen heuer im zweiten Quartal bei 158,60 Euro pro Wohnung bzw. 2,40 Euro pro Quadratmeter. ... Die geringste Nettomiete und den geringsten Anstieg zum Vorjahresquartal hatten Haushalte in Gemeindewohnungen. Der Mietzins stieg im zweiten Quartal 2023 von 4,80 Euro auf 5,10 Euro, also um 6,3 Prozent.

 

Nehmen wir hier - ein für alle Mal - den Mythos des "günstigen Wohnens" im Gemeindebau auseinander!

Und lassen wir einmal sämtliche Ungereimtheiten in den Berechnungen der Statistik Austria (Miete inkl. Betriebskosten, Wohnungsgröße, ...) außer Betracht.

Hier oben lesen wir, dass im zweiten Quartal 2023 bei Mieten in Österreich durchschnittlich 9,3 Euro pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten zu bezahlen waren. Nehmen wir das einmal so!

Ob hier die Umsatzsteuer und der Lift mit enthalten ist - oder überwälzte Sanierungskosten im Rahmen eines Verfahrens nach §§ 18 ff MRG - et cetera, das alles bleibt uns dieser Artikel schuldig - nicht aber die Basis der Statistik Austria! Zitat: Als Nettomiete wird die Miete ohne Betriebskosten bzw. der reine Mietzins inklusive Umsatzsteuer definiert. ... Die Nettomiete kann auch allfällige Instandhaltungs-, Erhaltungs- und Verbesserungsbeiträge sowie Reparaturrücklagen enthalten, sofern diese nicht über die Betriebskosten abgerechnet werden. Und - Zitat: Die Miete mit Betriebskosten entspricht der an die Hausverwaltung bezahlten Miete mit Betriebskosten, ohne enthaltene Heizungs- bzw. Warmwasserkosten sowie ohne Kosten für Garagen- oder Autoabstellplätze. Die gesetzliche Umsatzsteuer ist im Betrag enthalten.

Rechnen wir also das, was wir im Vergleich dazu im Wiener Gemeindebau - zum Beispiel im Hugo Breitner Hof - vorfinden:

4,02 EUR/m2 an Hauptmietzins plus 2,73 EUR/m2 an Betriebskosten - jeweils durchschnittlich - macht 6,75 EUR Gesamtmiete - plus 10% Umsatzsteuer ergibt 7,43 EUR/m2 Gesamtmiete brutto!

Moment: Das ist aber die ABRECHNUNG 2022! Und der Durchschnitts-Bestand, in dem eben punkto Hauptmietzins die noch sehr günstigen Alt-Mieten enthalten sind. Und von denen fallen pro Jahr rund 5 % durch Wegsiedelung (vorwiegend in die Altenbetreuung) und Versterben weg! 

Und wie sieht das - Status heute - für einen Neubezug hier im Gemeindebau aus?

6,67 EUR/m2 an Hauptmiete (100% Richtwert für Wien - keine Zuschläge, aber auch keine Abschläge) plus 2,73 EUR/m2 an Betriebskosten (noch auf Basis 2022 gerechnet) - plus 10% Umsatzsteuer ergibt 10,34 EUR/m2 Gesamtmiete brutto!

Was natürlich keinerlei Dämpfungseffekt auf den aktuellen Wohnungsmarkt haben kann, denn da liegen die Gesamt-Mietkosten für den Wiener Gemeindebau ja deutlich ÜBER dem DURCHSCHNITT der von der Statistik Austria gemessenen Wohnkosten!

Und dafür gibt es Wartezeiten, nur ein limitiertes Wohnungsangebot, Limits punkto Einkommen et cetera!

Von allfälligen weiteren Kosteneffekten in den Mietverträgen einmal ganz abgesehen (z.B. monopolistische Angebote der Wien Energie bzw. der Fernwärme Wien in Anspruch nehmen zu müssen)!