Immer wieder taucht der Vorwurf auf, dass es Antisemitismus ist - oder eine Unterstützung von Terrorismus, wenn man das Vorgehen Israels im Gazastreifen kritisiert und verurteilt. Nein, ist es nicht. Weder das eine noch das andere. Denn ein Unrecht rechtfertigt kein anderes. Das Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen und die Ausdehnung des israelischen Staats- und jüdischen Siedlungsgebiets hat mit der Bekämpfung von Gewalt durch die Hamas gar nichts zu tun. Im Gegenteil, es liefert dem Hass und der Gewalt auf beiden Seiten wohl noch neue Nahrung. Ein ganz bewusstest Kalkül der Ausführenden, die innenpolitisch unter gewaltigem Druck stehen. Und das ganz klar zu benennen ist nicht nur zulässig, sondern für eine zivilisierte Gesellschaft sogar Pflicht. Auch wenn diese kritisierten Ausführenden dem jüdischen Glauben angehören. (Zusammenfassung in einfacher Sprache)
https://orf.at/stories/3393539/
Zitat: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit scharfen Worten auf Kritik von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reagiert. Macron fordere Israel erneut zur Kapitulation auf und belohne den Terrorismus, teilte Netanjahu gestern nach Angaben seines Büros mit. Zuvor hatte Macron Israels Vorgehen im Gazastreifen – wie schon häufiger in der Vergangenheit – kritisiert. ... Macron hatte im französischen Sender TF1 gesagt: „Was die Regierung von Benjamin Netanjahu aktuell macht, ist inakzeptabel.“ Humanitäre Hilfe aus Frankreich und anderen Ländern für die Bevölkerung in Gaza werde von Israel blockiert. Macron sprach von einer Schande.
Immer wenn man das Vorgehen Israels oder von Menschen mit jüdischem Glauben kritisiert kann man die Zeit bis zum Vorwurf des Antisemitismus mit der Eieruhr messen. So auch hier.
Nur bleibt jedes Verbrechen ein Verbrechen für sich, wiegt ein Unrecht ein anderes nicht auf und ist das Recht auf unserem Planeten nicht nach Rasse, Hautfarbe, Nationalität, Glaubensrichtung, Geschlecht, sexueller Orientierung oder sonstwas zu teilen. Schon gar nicht bei den grundlegenden Menschenrechten und dem Völkerrecht.
Daher ist Unrecht und sind Verbrechen klar zu benennen - egal um welche Ausführenden und welche Opfer es sich handelt. Recht ist unteilbar - und der Vorwurf des Antisemitismus, wenn die Täter dem jüdischen Glauben angehören unhaltbar!
Außerdem sind hier ja nicht "die Juden" zu kritisieren - weil auch in dem Fall, wie immer, nicht "die Juden" pauschal die Verantwortlichen sind. Nachweislich gibt es sogar in Israel genügend Menschen, die das Vorgehen der israelischen Regierung und des Militärs scharf verurteilen. Diese Verantwortlichen sind klar zu benennen und für das, was sie hier anordnen zur Rechenschaft zu ziehen. Punkt!
Dagegen - wie immer in solchen Situationen - Antisemitismus einzuwenden ist ein netter Versuch. Aber ein untauglicher!
Selbst wenn den Juden in früherer Zeit oft in Massen schreckliches Leid und Unrecht widerfahren ist, nicht nur im zweiten Weltkrieg. Und übrigens nicht nur ihnen ...

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