Zitat: Demonstrative Unterstützung der EU-Spitze für Griechenland. Mehr Frontex-Beamte werden geschickt, aber eine Krisenlösung steht weiter aus.
Natürlich scheint es so zu sein, dass mit diesen Menscen ein böses Spiel getrieben wird. Und ob hier die türkische Seite die Hauptschuld hat oder nicht, ist zwar eine nicht unberechtigte Frage - allerdings für die tatsächliche Lösung dieses Problem eher eine nebensächliche.
Wir sollten uns vorrangig mit eben dieser Lösung beschäftigen, und mit den Fragen:
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- Warum glaubt man, die EU damit unter Druck setzen zu können?
- Was geben wir auf, und warum geben wir Werte auf?
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Wenn wir es geschafft hätten, in den letzten vier Jahren gemeinschaftliche, praktische und humane Lösungen zu finden, dann wären solche Versuche aus der Türkei völlig wirkungslos. Man kann ein Gegenüber nur dann unter Druck setzen, wenn dieses keine (gemeinsame) praktische Idee für die Lösung eines Problems entwickelt!
Zum zweiten Punkt muss man natürlich die Last sehen, die Griechenland in den letzten Jahren zu tragen hatte - und noch immer trägt: Die Lager auf den griechischen Inseln sind zu einem großen Teil menschenunwürdig, und statt das wir einem EU-Mitglied Solidarität zugedacht hätten, war es sehr bequem dies als "einzelnes Problem Griechenlands" zu ignorieren.
Dass Griechenland "verzweifelt" ist und zu Maßnahmen greift, die menschenunwürdig sind, ist traurig - aber nicht wirklich nur die Schuld eines einzigen Landes.
Außerdem wird von einem ganz aktuellen Faktor wenig gesprochen: Es ist zu hoffen, dass in diesen Lagern niemals ein Corona-Fall auftritt. Denn falls ja, dann haben wir den "Scherbenhaufen"!
Wir geben gerade Werte auf, die wir für viele Jahre bei diversen Machthabern weltweit angeprangert haben. Damals mit hoher hervorgekehrter Moral - und nun merken wir anscheinend, dass wir dann wenn es für uns selbst ganz konkret problematisch wird, diese Werte und Moralvorstellungen aufzugeben bereit sind.
Aber wenn wir diese einmal aufgeben: Wen hindert es, dies bei nächster Gelegenheit auch einmal gegen eigene Bürger zu tun?
Wenn wir Menschenrechte verteidigen, dann auch mit dem Gedanken dass wir selbst unsere Lebensweise damit verteidigen, unsere Freiheiten als Bürger!
Wofür einmal ein Präzedenzfall geschaffen wurde, für das steht dann Tür und Tor offen, dies auch bei anderer Gelegenheit zu wiederholen.
Hier wird sich nun zeigen: Sind wir eine europäische Gemeinschaft? Und leben wir die Werte auch selbst, die wir vor anderen so gerne in den Mund nehmen?
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