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Harte Kritik an Kickls „Flucht“ vor TV-Stammtisch (23.9.2023)

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https://www.krone.at/3119046

Zitat: FPÖ-Chef Herbert Kickl hat dem Puls-24-„Bürgerforum“ eine Absage erteilt. Die Partei begründete das damit, dass man lieber an echten Wirtshaus-Gesprächen teilnehme. Der Sender gab daraufhin am Donnerstag bekannt, dass stattdessen ein „spannendes Ersatzprogramm“ gesendet werden soll - während es schnell harte Kritik vom politischen Gegner hagelte. Bisher ging erst eine Folge des „Bürgerforums“ über die Bühne. SPÖ-Chef Andreas Babler musste sich da im Lokal „Kolariks Luftburg“ in Wien Fragen eines nicht besonders freundlich gestimmten Stammtisches stellen. ... Der freiheitliche Mediensprecher Christian Hafenecker begründete die Absage nun damit, dass es sich um eine künstlich anmutende Wirtshaus-Atmosphäre mit „gecasteten“ Gästen handle. Puls 24 ist für Hafenecker zudem ein „linker Sender“, der in der Vergangenheit immer wieder gegen die Inhalte und Positionen der FPÖ gekämpft habe.

 

Nun, die Absage von Herbert Kickl bzw. der FPÖ ist taktisch sehr verständlich - bekommen doch manche Politiker und Parteien besonders dann Probleme mit der Wählergunst, wenn sie etwas sagen oder gar das Sagen haben! Auf diese Weise entgeht der FPÖ-Parteichef unangenehmen Fragen nach der Vergangenheit, zum Beispiel zum Desaster der berittenen Polizei in seiner Zeit als Innenminister, oder wieso die FPÖ in der letzten Regierungsbeteiligung ihr Motto "Unser Geld für UNSERE Leut" ziemlich eng aufgefasst hat. Und auch nach der Gegenwart: Wieso sich z.B. die FPÖ zwar offiziell als Mieterschutzpartei darstellt, aber die ÖVP z.B. die Arbeitsprogramme für OberösterreichNiederösterreich und Salzburg genauso gut hätte mit dem Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbund schreiben können, statt mit dem Koalitionspartner FPÖ auf Landesebene.

Nein, viel wird den interessierten Bürgern und Wählern an konkreten und befriedigenden Antworten durch den Ausfall Herbert Kickls wohl nicht entgehen, der sich lieber in "seinen" Wirtshausrunden feiern lässt, wo so kritische Fragestellungen bestimmt nicht vorkommen.

Aber einen Vorschlag für ein „spannendes Ersatzprogramm“ hätten wir an Puls (2)4: Gebt die hier freiwerdende Sendezeit den Kleinparteien, die in der Vorwahlzeit medial sowieso kaum vorkommen. Die Demokratie wird es dem Sender danken - und außerdem: Nie wieder wird dann eine Großpartei für so eine Diskussionsrunde absagen!