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Gemeindebau-Bonus wird im Herbst gezahlt (25.5.2023)

 

https://wien.orf.at/stories/3208954/

Zitat: Angesichts der steigenden Wohnkosten hat die Stadt Wien im März ein Maßnahmen-Paket präsentiert. Nun sind die Details fix : Im Sommer gibt es eine Einmalzahlung für alle unter einem gewissen Einkommen, im September eine Gutschrift für Menschen in Gemeindewohnungen. Beschlossene Sache ist derzeit die Gutschrift für alle Wienerinnen und Wiener in einer Gemeindewohnung. Sie erhalten eine halbe Netto-Monatsmiete, im September. Ende des Jahres folgt dann eine weitere abgestufte Gutschrift. ... Noch in Arbeit ist der Wohnbonus für alle. ... Insgesamt investiert die Stadt dafür rund 200 Millionen Euro.

 

Nun, zuallererst ist festzuhalten: Das zahlt nicht "die Stadt", die hier rund 200 Millionen Euro "investiert". Das Geld stammt nicht 1:1, wie man es sich vielleicht - politisch / wahltechnisch gut nutzbar und von den Medien nett aufbereitet - als Nachrichtenkonsument vor dem geistigen Auge bildlich entstehen lässt, vom SPÖ-Bürgermeister, auch nicht vom NEOS-Vizebürgermeister, nicht von der SPÖ-Wohnbaustadträtin, nicht von den Parteien im Wiener Gemeinderat, nicht von der Unternehmung Stadt Wien - Wiener Wohnen (von dort schon gar nicht), nicht vom Rathausmann oder dem Geist von Franz Jonas. Es stammt - man möchte es ja nicht glauben - von den Bürgern und Steuerzahlern dieser Stadt, und via Finanzausgleich teilweise auch von anderen Steuerzahlern dieser Republik Österreich!

Es ist also lediglich eine Umverteilung zwischen Wiener bzw. österreichischen Steuerzahlern, bei der sich wieder einmal lediglich fragt, wer wieviel bekommt und wieviel einzahlt. Linke Tasche - rechte Tasche, und man redet uns ein, durch den Zugewinn jetzt reicher geworden zu sein.

Wobei ungeachtet des jeweiligen Steueraufkommens aber jedenfalls zwei aus der direkten Abrechnung daraus positiv aussteigen: Die Hauseigentümer, die ihre Erhöhungen ja 1:1 bezahlt bekommen (sofern ihre Mieter nicht endgültig finanziell valat werden) - und darunter, spannender Weise, auch die Unternehmung der Stadt Wien Wiener Wohnen.

Ersteres ist wenig verwunderlich, wenn man die NEOS neben sich in der Stadtregierung als Mehrheitsbeschaffer sitzen hat.

Aber warum auch die Härte gegenüber den eigenen Mietern bei Wiener Wohnen? Eine Frage, die sich ebenso stellt, wie die bei den anderen städtischen Unternehmen wie der Wien Energie (etc.) und ihrer Preispolitik.

Und denkt man etwas intensiver darüber nach, dann bekommt man dazu auch eine recht plausible Antwort: Könnte es sein, dass die Stadt hier ihre Töchter bilanziell als Bräute schmückt, um diese dann - aufgrund der sich ja logischer Weise mittel-/langfristig ergebenden Finanzmisere der Stadt, auch aus dieser steuerlichen Querfinanzierung heraus - als wertvolles Asset wohlfeil an den Bestbieter verscherbeln zu können?

Kein Schelm, der dabei Böses denk - wenn sich die "ewige Wiener Mehrheitspartei" SPÖ mit ausgerechnet den NEOS als kompatibel ins Bett legt!

Und was sagen "die anderen" im Gemeinderat dazu?

Nun ja, erwartbar wenig: Die FPÖ wird wieder darauf trommeln, wieso die "pöhsen Ausländer" das Geld auch bekommen (denn mit anderem tun sie sich erfahrungsgemäß schwer). Und die ÖVP ist samt GRÜNE allein schon aufgrund ihrer beschämenden Rolle diesbezüglich im Bund auf "schmähstad" kalibriert ...