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Einstimmung auf den Wahlkampf (5.8.2024)

 

Die ORF-Sommergespräche werden den Menschen - nicht ganz unberechtigt - als Beginn des Intensivwahlkampfs für die Nationalratswahl am 29.9.2024 angekündigt. Um so bedenklicher, dass dabei - wieder einmal - nur die schon im Parlament vertretenen Parteien zu Wort kommen und damit Bekanntheit (Wählerstimmen) generieren. Die anderen antretenden Parteien fallen - wieder einmal - durch den Rost. Wahrscheinlich "dürfen sie" dann bei der Mäuse- oder Ameisen-Diskussionsrunde einmal für ein Stündchen gemeinsam reden - miteinander, ohne die "Großen" (die bekommen dann wieder ihre "Elefantenrunde"). Aber eine faire Gleichbehandlung gibt es in den Medien bei Wahlen nicht! Zahlen dürfen für den öffentlich-rechtlichen ORF jetzt alle Haushalte, aber das Sagen dort haben ausschließlich die Großparteien. (Zusammenfassung in einfacher Sprache)

 

https://orf.at/stories/3365446/

Zitat: Am Montagabend starten im ORF die traditionellen „Sommergespräche“ mit den Chefs und -chefinnen der Parlamentsparteien. Bis Anfang September werden die Spitzen der politischen Szene in Österreich ORF-Moderator Martin Thür Rede und Antwort stehen. Dieses Jahr gelten die „Sommergespräche“ als Vorboten des Intensivwahlkampfes. ... Den Anfang macht am Montagabend (21.05 Uhr, ORF2) NEOS-Frontfrau Beate Meinl-Reisinger. Im wöchentlichen Abstand nehmen dann Grünen-Bundessprecher Werner Kogler, FPÖ-Obmann Herbert Kickl, SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler und ÖVP-Chef Karl Nehammer bei Thür Platz. Dieser hatte angekündigt, dass man sich mit „ernsthafter Politik und weniger mit der jeweiligen Person“ beschäftigen werde.

 

Nun bekommen also die Vorsitzenden der fünf Parlamentsparteien wieder ihren einstündigen Exklusivauftritt im ORF - mit der ausführlichen Möglichkeit, sich selbst und ihre Partei für die Nationalratswahl am 29. September zu bewerben. So wie immer halt.

Und die übrigen antretenden Parteien? Die fallen dabei wieder einmal durch den Rost! So wie immer halt.

Wobei so eine Sendung das wohl billigste Programm für eine Stunde ist, das man sich vorstellen kann. Nicht einmal eine Gage muss man seinem Gast dafür bezahlen! Und die Einschaltziffern für solche Sendungen sind wohl auch nicht so schlecht - für einen ohnehin durch Sportprogramm-Desaster und Top-Sendungsabschaffungen (ZIB 2, Im Zentrum, ...) arg gebeutelten ORF.

Warum macht man das dann nicht? Wenn es ohnehin die sogar gesetzlich verankerte Objektivität gebieten würde (§ 10, Abs. 4 bis 6 ORF-Gesetz).

Na ja, der Grundsatz "wer zahlt schafft an" gilt beim ORF nicht!

Denn zahlen dürfen jetzt für den ORF sogar alle Haushalte (egal, ob "Kunde/Konsument" oder nicht), aber das maßgebliche Sagen haben dort - wie man an diesem Beispiel sieht - offensichtlich die Großparteien! Die den Teufel tun würden, der politischen Konkurrenz von außen auch noch gleichberechtigt Sendezeit im öffentlich-rechtlichen ORF zuzugestehen.