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Doskozil ist neuer SPÖ-Chef (3.6.2023)

 

https://orf.at/stories/3318999/

Zitat: Der neue SPÖ-Vorsitzende heißt Hans Peter Doskozil. Er konnte sich am Samstag bei einer Abstimmung am Parteitag in Linz gegen seinen Konkurrenten Andreas Babler durchsetzen. Für Doskozil stimmten 316 Delegierte (53,02 Prozent), Babler kam auf 279 Stimmen (46,81 Prozent).

 

Ein gutes Ergebnis!

Außer für die SPÖ natürlich.

Bei allen auch nicht unbedingt ganz großartigen Aspekten und Äußerungen von Andreas Babler wäre er selbstverständlich ideologisch der bessere der beiden Bewerber gewesen. Und dann allein schon aufgrund der mit einiger Sicherheit zu erwartenden Heckenschützen-Aktionen der Wiener SPÖ / "Liesinger Partie" spätestens nach der kommenden Nationalratswahl verblutet.

Jetzt ist dieses Schicksal dem Herrn Doskozil vorbehalten. Der heute in seiner neuerlichen Bekräftigung von "keine Koalition mit ÖVP und FPÖ" (offenbar um den linken Parteiflügel zu besänftigen) auf das Prinzip "Wunder, Zauberei und sonstige Mirakel" setzt. Denn dass sich eine Regierungsmehrheit der SPÖ ausgerechnet mit den Wackelkandidaten GRÜNE (zur Erinnerung: Juniorpartner in der heute nicht gerade mit Beliebtheit gesegneten Bundesregierung) und NEOS (zur Erinnerung: zuletzt gerade aus dem Salzburger Landtag geflogen und als Juniorpartner in Wien auch nicht gerade mit Lobeshymnen überschüttet) ausgeht, das glauben heute wohl nur ziemlich wenige Vernunftbegabte. Noch dazu wenn die Wiener SPÖ / "Liesinger Partie" .... siehe oben!

Als ehemaliger Verteidigungsminister sollte der heutige burgenländische Landeshauptmann doch wissen: Senkrechtstarter starten nicht nur senkrecht, sie kommen ebenso auch wieder herunter!

Worauf sich z.B. ein heutiger Wiener Bürgermeister bereits diebisch freuen könnte.

Fragt sich: Was macht Andreas Babler jetzt?

Es gibt im Prinzip nur drei Möglichkeiten (eigentlich nur zwei - denn gar nichts weiter zu tun außer als Traiskirchner Bürgermeister wieder zum Tagesgeschäft zurückzukehren, das geht sich schon machtpolitisch zwischen den beiden Kontrahenten nicht aus):

  1. Es gibt einen Deal mit Doskozil, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, "kaaane Wööön" und dafür in der SPÖ (begrenzt natürlich) weiter aufzusteigen - zumindest so lange bis dieser Parteitag samt Vorfeld aus dem Gedächtnis der noch paar verbliebenen SPÖ-MItglieder verschwunden ist. Geht Babler darauf ein, dann ging es ja doch nicht um große Veränderungen in der SPÖ, Ideologien und Verbesserungen für die Menschen, sondern lediglich um die eigene politische Karriere und Geld.
  2. Babler nimmt den jetzt entstandenen Zug in der SPÖ mit, gründet eine eigene Gruppierung und sucht Koalitionen zu einer wirklich schlagkräftigen, wählbaren Mitte-Links-Kooperation mit der KPÖ+ et cetera. Denn dass die in den nächsten Nationalrat einziehen wird, das steht mit den heutigen Entwickungen in der SPÖ sowieso so gut wie fest (außer dort wird wieder einmal Verhaltenskreativität+ geübt, was aus der Geschichte leider auch nicht verwunderlich wäre). Das hätte Perspektiven - und hat es sowieso schon, mit oder ohne Babler.

 

Und - zugegeben: Bei Variante 2 wären wir auch als Kooperationspartner (mehr in der Mitte statt ganz links) nicht abgeneigt. Die Chance lebt!