Zum Inhalt springen

Bodenschutz ist Landwirtschaftsschutz! (16.8.2018)

  • von

 

Bereits im Herbst 2015 hat die FAO der Vereinten Nationen durch seine Expertin für Ressourcenschutz, Maria Helena Sameda, davor gewarnt, daß die Böden weltweit und auch in Europe unter "Burnout" leiden, und an ihre Grenzen gelangen! Die Landwirtschaft im bisherigen industriellen Rahmen trägt massiv dazu bei. Bodenverdichtung, zu rasche Fruchtfolge, einseitige Düngung und Monokulturen sind nur ein Teil der vielen Gründe für dieses Problem.

Blicken wir zu diesem Thema nach Österreich: Auch uns betrifft dieses Problem massiv. Verschärfend kommen - wie heuer, aber wohl nicht nur heuer, sondern in Zukunft immer stärker - noch stark ungleichmäßig verteilte Niederschlagsmengen mit langen Dürreperioden hinzu.

Gerade Österreich hat aber noch ein zusätzliches Problem: Die Verbauungsdichte, bei der wir führend sind und täglich durchschnittlich etwa 28 Fußballfelder an Bodenfläche zusätzlich verbauen.

Was hört man dazu von unserern Politikern? Von der momentanen Regierung bekommen wir hier z.B. das Standortentwicklungsgesetz vorgesetzt (zu dem sich glücklicher Weise immer mehr Widerstand regt): Großbauprojekte sollen automatisch nach 9 Monaten genehmigt werden, auch wenn das Umweltverträglichkeitsverfahren dazu noch nicht abgeschlossen ist! Das Motto hierzu ist wohl: Die Interessen der Wirtschaft zählen vor allen anderen!

Was kommt von der größten Oppositionspartei in diesem Land?
Ein neues Grundsatzprogramm mit einem zwar immer noch vagen, aber doch im Vergleich zu vorher deutlich ausgebauten ökologischen Bekenntnis. Aber sofort wird aus den eigenen burgenländischen Reihen diese "Fundi"-Politik kritisiert, und gegen die Sicherheitsfrage aufgewogen. Man fragt sich, welchen Blick diese kritischen Funktionäre auf die Zukunft der österreichischen Bevölkerung haben.

Wenn Landwirte ohne Böden (die ihren Unterhalt sichern) werden auskommen müssen - oder Nahrungsknappheit die Bevölkerung beschäftigt, wird Sicherheit wohl eine andere Bedeutung bekommen. Denn wer sich ein wenig näher mit Geschichte beschäftigt, wird erkennen, dass die Sicherheit in Staaten und Regionen gar oft ganz eng mit dem Nahrungsangebot zusammenhing. Und das tut es noch immer - verfügbare und auch leistbare, gesunde Nahrungsmittel!

Auch für die Demokratische Alternative ist dieses Thema ganz enorm wichtig - auch wenn die Detailausarbeitung dieses Kapitels im Grundsatzprogramm noch ausständig ist.

Beitrag zum Thema:
https://besseresleben.wordpress.com/2017/03/28/noch-60-ernten-ist-dann-schluss/

Dokumentation zum Thema:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=75132