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Beschwerde gegen Elektrolyseur abgewiesen (30.7.2024)

 

Klar ist es gut und wichtig, dass punkto Energiewende endlich etwas bei wirklich grün erzeugtem Wasserstoff weitergeht. Aber: Gleichzeitig dabei das Trinkwasser als unentbehrliche Ressource im Auge zu behalten, das ist unabdingbar! Daher werden es nicht die blitzschnellen und möglichst billigen Lösungen sein, die uns wirklich langfristig weiter bringen (den "First-Movern" aber einen möglichst hohen Profit), sondern die nachhaltigsten. Denn die sind nicht nur mit genügend Überlegung für die Zukunft und zusätzlichen Kosten verbunden, sondern auch mit Arbeit, Beschäftigung, Einkommen und Kaufkraft. (Zusammenfassung in einfacher Sprache)

 

https://burgenland.orf.at/stories/3267136/

Zitat: Das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) hat am Montag eine Beschwerde gegen die geplante Errichtung eines Elektrolyseurs in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) abgewiesen. Mehrere Genossenschaften wollten damit eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung für eine Wasserstofffabrik durchsetzen. Das Gericht entschied jedoch dagegen. ... Die Burgenland Energie und Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma sahen sich durch das Urteil bestätigt. Das Verwaltungsgericht stelle darin fest, dass die Grundwasserentnahme, die zur Herstellung von Wasserstoff notwendig ist, die Schwellenwerte nicht erreiche, hieß es. Auch eine Einzelfalluntersuchung ist laut BVwG nicht erforderlich, weil es keine Hinweise auf erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt gebe. ... Kritik an dem Vorhaben kam vor allem von Falb-Meixner und der burgenländischen ÖVP. Am Montag warnten sie erneut vor einer „drohenden Wasserknappheit“ in einer ohnehin schon eher trockenen Region und der Entnahme von „kostbarem Trinkwasser“. 

 

Nun, natürlich sollte die Demokratische Alternative (DA) froh sein, dass endlich der auch von ihr für vieles favorisierte grün erzeugte Wasserstoff vorangetrieben wird.

Aber eben: Auch wieder nicht ganz - wir ewigen Bitzler, aber jetzt wirklich echt!

Obwohl sich die Ursache dafür an sich relativ leicht erklärbar ist: Rechnet man nämlich die Veränderungen durch den Klimawandel (wesentlich höhere Spitzen- und Durchschnittstemperaturen, Abschmelzen der Gletscher und kaum mehr längere Wasserspeicher durch liegen bleibenden Schnee in höheren Lagen, wesentlich extremere Verteilung der Niederschlagsmengen über Starkregen- und Trockenperioden), dann könnte auch in vielen Gegenden Österreichs das Trinkwasser relativ schnell relativ knapp werden.

Daher auf der heutigen Basis die Entnahmewerte hochzurechnen und pauschal Entwarnung zu geben erscheint doch relativ kühn.

Klar besteht auf dieser Entscheidungsbasis des Verwaltungsgerichtshofes die Möglichkeit, sehr rasch und billig aus dem vorhandenen Grundwasser den zu verhökernden Wasserstoff zu erzeugen und damit hohe Gewinne einzuheimsen.

Dennoch würden wir seitens der DA dringend dazu raten, eher das nicht mehr besonders verwertbare Abwasser dafür heranzuziehen und auch die sonst ohnehin nur abfließenden Starkregen-Mengen (samt Bodenausschwemmung und Hochwasser als negativer Nebeneffekt) dafür in riesigen Zisternen zu speichern. Ja, das ist aufwendig und kostet - aber dort stehen wir nun einmal schon!

Das sind für die Zukunft übrigens nicht nur zusätzlichen Kosten, sondern auch Arbeit, Beschäftigung, Einkommen und Kaufkraft!

Und wenn man sich fragen muss, ob die hier als Gegenpol auftretende ÖVP wirklich so sehr die Trinkwasser-Reserven der Gegend im Auge hat oder eher das Interesse, den Konkurrenzbereich für die Fossillieferanten möglichst lange aufzuhalten, dann wird einem in diesem angerichteten Desaster für die Zukunft sowieso nur mehr schlecht.