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„Alte Rezepte wirken nicht mehr“ (3.9.2025)

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Eine tödliche Kombination: Bei der Inflationsrate und dem Defizit im traurigen europäischen Spitzenfeld, beim Wirtschaftswachstum mit einem weiteren vorhergesagten Rückgang für 2025 überhaupt Schlusslicht! Kein Wunder also, dass unseren Spitzenverantwortlichen endgültig "der Schmäh ausgeht". Was inzwischen für die Allgemeinheit brutal klar wird. Und es wird noch schlimmer statt besser - weil nämlich die nun angedachten Sparmaßnahmen weiter zu Lasten der allgemeinen Kaufkraft gehen, und Preiserhöhungen im öffentlichen Bereich die Inflation weiter in die Höhe treiben. Noch gefährlicher ist allerdings die schreckliche Klarheit darüber, wie sehr das Leben und Schicksal der Allgemeinheit, insbesondere der Schwachen und Schwächsten der politischen Spitze offensichtlich völlig egal ist. Weshalb nicht nur die Vermögen und Einkommen der Reichen weiterhin unangetastet bleiben, sondern auch noch die Umverteilung von unten nach oben weiter fortgesetzt wird. (Zusammenfassung in einfacher Sprache)

 

https://kurier.at/politik/inland/regierungsklausur-oevp-spoe-neos-ergebnisse-pressekonferenz-fpoe/403080435

Zitat: Nach der zweitätigen Regierungsklausur haben Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) oder Außenministerin Beate Meinl-Reisinger Mittwochmittag noch einmal Bilanz gezogen. Sie erörterten dabei prinzipiell jene Punkte, die schon im Ministerratsvortrag standen, der am Dienstag publik wurde. "Wir haben eine Situation, wo die Herausforderungen eher zunehmen als abnehmen", sagt Stocker – etwa mit Blick auf die Inflation, die im August auf 4,1 Prozent gestiegen ist. Alte Modell und Rezepte würden "nicht mehr die Wirkung haben, die sie in der Vergangenheit gehabt haben und nicht mehr funktionieren", so Stocker.

 

Man will die Wirtschaft also nun „kreativ“ beleben - denn neues Geld gibt es nicht.

Aha! Ja, ja - natürlich! Selbstverständlich.

Nur könnte das mit der "kreativen Wirtschaftsbelebung" vom jetzigen Schlusslicht weg ein bisserl eng werden, wenn gleichzeitig die Pensionen unter der Inflationsrate erhöht werden sollen, und auch Wien die Mindestsicherung kürzt - also die allgemeine Kaufkraft in der Bevölkerung weiter reduziert wird, und die Arbeitslosigkeit auch weiter steigt.

Die Inflationsrate, die nicht nur jetzt gerade durch einen weiteren Anstieg geschockt hat, wird außerdem auch nicht gerade rasant nach unten gehen, wenn erst einmal die Preiserhöhungen der Stadt Wien für die öffentlichen Verkehrsmittel und das Parken so richtig greifen. Kann niemand der Verantwortlichen den Warenkorb der Statistik Austria zur Berechnung des Verbraucherpreisindexes lesen und dessen Bedeutung abschätzen? Oder 1 und 1 zusammenzählen?

Wir sollten endlich einmal eine Partei an der Spitze der Bundesregierung haben, die wirklich etwas von der Wirtschaft versteht!

Oh, wo gehört Herr Doktor Stocker hin? ... Sorry, unser Fehler!

Klar natürlich, dass dann große und wichtige Unternehmen wie KTM mit der Abwanderung der Produktion spekulieren.  

Nur: Wo will denn Herr Rajiv Bajaj, Chef des KTM-Miteigentümers Bajaj Auto, dann die KTM-Maschinen verkaufen - wenn in Europa die Arbeitskräfte auf die Straße gesetzt werden? Das könnten dann ja nur zukünftig beschäftigte indische Arbeitnehmer sein, die aber blöderweise dann auch "indisch bezahlt" werden, damit die Gewinnspanne für die Shareholder passt. Aber da werden vielleicht doch nicht alle Beschäftigte auf den von ihnen produzierten Produkten in der indischen Gegend herumkutschieren können.

Was war noch einmal ein Grund für die gerade erst mit blauem Auge überstanden KTM-Pleite? Zitat: Am 13. November 2024 kommt es dann richtig dick für den Motorradhersteller. KTM braucht eine Finanzierung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages. Ziel sei es, durch eine signifikante Reduktion der Produktionsmengen die Lagerbestände auf Ebene der KTM wie auch auf Händlerebene auf ein wirtschaftlich nachhaltiges Niveau abzubauen

Oh!

Wie sagte unser Herr Bundeskanzler so treffend? Alte Modell und Rezepte würden "nicht mehr die Wirkung haben, die sie in der Vergangenheit gehabt haben und nicht mehr funktionieren". Na, wenn er wenigstens wo Recht hat, dann hat er Recht!

Doch immerhin bleiben nach wie vor diejenigen in unserer Gesellschaft bei den "kreativen" Überlegungen politisch völlig unbehelligt, denen unser aller Sorge gelten muss: Die Reichen und Reichsten!

Weiterhin kein Wort über deren Besteuerung oder sonstige Beteiligung zur Bereinigung der Misere. Gott sei Dank!

Und auch die Politiker wissen genau, wie sie uns als Bevölkerung ein leuchtendes Beispiel sind: Durch einen Stadtratsposten mehr in Wien, durch eine satt mit Ministern und Staatssekretären ausgestattete Bundesregierung und sonstige untereinander gedealte politische Postenbesetzungen.

Es soll sich ja schließlich niemand Sorgen zu machen brauchen - wird sowieso aus den Steuern und Abgaben bezahlt ...!