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Migration nach Europa: Das ewige Spiel mit der Irreführung der Wähler! (31.1.2019)

 

https://orf.at/stories/3109629/

Das Dauer-Thema schlechthin: Wie geht man mit den Flüchtlingen um, die über das Mittelmeer kommen? Laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) starben im vergangenen Jahr im Schnitt sechs Menschen täglich im Mittelmeer. Laut Migrationsexperte Gerald Knaus ist das Mittelmeer immer noch die tödlichste Grenze der Welt. 

Einige Regierungen in der EU (insbesondere auch unsere Regierung) meinen: "Würden die NGO's ihre Rettungsaktionen einstellen, würde dies eine Abschreckung bewirken. Somit würden sich weniger Flüchtlinge auf den Weg machen!"

Ist das so?

Hängt das nicht sehr stark von den Umständen ab, wie diese Menschen derzeit leben - oder besser gesagt sterben? In ihren Herkunftsländern, in den Flüchtlingslagern et cetera.

Kümmern wir Aufnahmeländer uns darum, die Verhältnisse dort maßgeblich zu verbessern? Haben Sie diesbezüglich etwas gehört??? Nicht einmal so richtig ernst zu nehmende Lippenbekenntnisse kommen da. Und das hat viele Gründe, keine schönen!

Ob diese Methode wirklich richtig ist? Menschen in Not keine Rettung oder Hilfe zu geben, damit sich dadurch langsam ein Bewusstsein bildet, nicht mehr in die Fänge von Schleppern geraten zu wollen? Im Vergleich wozu? Statt samt der ganzen Familie in der Heimat abgeschlachtet zu werden oder in einem Massen-Internierungslager zu verhungern?

Ja schon der Weg von Zentralafrika bis zur südlichen Mittelmeerküste ist bereits recht gefährlich. Man könnte genauso gut in der Sahara sterben. Die Wirksamkeit einer derartigen Strategie bleibt also stark zu bezweifeln! Sie klingt eher nach grausamem, mörderischem Kalkül denn nach bedachter Überlegung im Sinn der Flüchtlinge.

Um es mit einem Vergleich zu verdeutlichen: Diese Annahme wäre doch genauso, wie wenn man Alkohol am Steuer dadurch verhindern möchte, indem man bis auf weiteres Autofahrer unter Alkoholeinfluss nach einem Unfall ohne Hilfe und Rettung im Straßengraben liegen lässt damit sie dort sterben und sich bei den übrigen Autofahrern langsam ein Bewusstsein bildet, dass Fahren mit Alkohol im Blut gefährlich ist!

Würden wir hier diese Herangehensweise begrüßen? Wohl eher nicht!!

Und dabei hinkt dieser Vergleich sogar leicht! Ein Autofahrer entscheidet aus freien Stücken, ob er Alkohol trinken und dann mit dem Auto fahren möchte. Flüchtlinge können sich nicht aussuchen, ob sie in einem Land leben, das von Terror, Krieg, Gewalt, Arbeitslosigkeit, Hunger, Krankheit oder den Folgen des Klimawandels heimgesucht wird.

Die Option, nach Europa zu gehen wird daher weiterhin verlockend bleiben, solange wir nicht die Flucht-Ursachen wirksam bekämpfen. Europa wird trotz allem die immer noch chancenreichere Variante für die Flüchtenden bleiben.

Und daher das willkommene Feindbild für die, die schon hier sind - und selbst immer mehr in Not geraten. "Das Boot ist voll" wird denen eingeredet und der Ertrinkende als Feind verkauft!

Um diesen "Feind" zu bekämpfen werden die Menschenrechte in Frage gestellt. Menschenrechte, die aber für uns ALLE gelten. Folgt man dem Gedanken, dass sich dieses Recht "der Politik" beugen muss, dann setzt "die Politik" diese Menschenrechte für uns ALLE aus. Nur in den Punkten, die Flüchtlinge betreffen? Oder gleich manch andere auch, die "der Politik" auch bei uns "Hiesigen" im Weg sind? Eine Politik, die wer ist - und was genau will?

Im Moment verschärft man nationale Gesetze - selbst wenn das über den geltenden internationalen Rechtsrahmen hinaus geht, weil man so eine gute Publicity bei denen bekommt, denen man die Flüchtlinge wirksam als Feind und wahres Problem verkauft hat.

Für die erhöht man auch die Abschiebequote jener, die nie ein Problem gewesen wären - sondern ganz im Gegenteil. Aber wie würde man sonst erklären können, dass "die alle" das Problem sind? Dass DIE es sind, die den Leuten hier die Arbeit wegnehmen (obwohl sie ja zum Großteil noch gar nicht arbeiten dürfen). Arbeit, die auch so mehr und mehr verschwindet - obwohl genügend zu arbeiten da wäre .... würde es noch jemand geben, der auch dafür bezahlt.

Wobei man zur Abschiebung, wenn man zu Wählern ehrlich sein möchte, auch dazu sagen müsste, dass es nur wenige Verträge mit den Herkunftsländern gibt, ein negativer Asyl-Bescheid oftmals gar nicht umgesetzt werden kann - aber solche Tatsachen verkaufen sich schlecht für eigene Wähler!

Für diese Stammwähler, denen man die Flüchtlinge als Problem verkauft hat schafft man bewusst auch Lebensbedingungen für diese Unerwünschten, dass es möglichst oft "kracht". Weil so beweist man das Problem und die Gefahr. Und verkauft sich bestens als der, der einzig Heil und Segen bringt.