Zum Inhalt springen

ABC setzt Jimmy Kimmels Show ab (18.9.2025)

  • von

 

Nein, natürlich sind Leute wie Jimmy Kimmel und Stephen Colbert etc. als Gastgeber und Moderatoren von Talk Shows längst fehl am Platz. Aber - bevor Ihr wohlwollend nickt, liebe Trumpisten und ähnlich tickende Leute: Wir brauchen solche Menschen wie Kimmel und Colbert etc. nämlich viel dringender an der Spitze einer tatsächlich realpolitisch tätigen weltweiten Reformbewegung, die unsere Demokratie auf zeitgemäßer Basis neu errichtet, unsere Freiheit und die Menschenrechte gewährleistet, den Frieden zwischen den Staaten und ein Miteinander statt Gegeneinander in der Gesellschaft sichert. Eine politische Bewegung, die Schwache und Schwächste schützt statt die Superreichen. Wir brauchen die Weisen an der Spitze, statt den Gierigen. Anstatt tagtäglich immer neue Probleme zu schaffen, müssen wir endlich Lösungen finden - vom kleinsten Dorf bis zur UNO, von Nauru bis zum Nordkap. Hier geht es um die Bewältigung inzwischen globalisierter Missstände. Aber dieser Kampf gegen eine ebenso entfesselte wie entmenschte Macht von Despoten, die nur zum eigenen Wohl und dem ihrer Geldgeber agieren, lässt sich nicht in Talkshows, Vorträgen oder Büchern gewinnen. Vor allem weil man die Menschen oft sowieso nicht mehr wachrütteln muss. Die haben bloß ohne weltweit bekannte "Leuchttürme" an der Spitze einer gut aufgestellten und breiten Reformbewegung keine Chance mehr. Wenn Ihr, liebe Prominente und Intellektuelle, Euch das nicht zutraut oder es Euch "zu schmutzig" ist - wie soll das dann der "einfache Mann von der Straße" ohne Euch hinbekommen? (Zusammenfassung in einfacher Sprache)

 

https://orf.at/stories/3405790/

Zitat: Nach Äußerungen von US-Comedy-Star Jimmy Kimmel zum tödlichen Attentat auf den Rechtsaußen-Aktivisten Charlie Kirk und die Reaktion der MAGA-Bewegung („Make America great again“, Anm.) darauf nimmt der Sender ABC die Late-Night-Show des Satirikers aus dem Programm. „Jimmy Kimmel Live“ werde „auf unbestimmte Zeit“ eingestellt, sagte ein ABC-Sprecher am Mittwoch. US-Präsident Donald Trump zeigte sich begeistert. Es ist bereits die zweite Absetzung dieser Art im US-Fernsehen in kurzer Zeit. ... Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA erklärte, die Entscheidung sei „die Form von Unterdrückung und Vergeltung, die die Freiheiten aller gefährdet“. Die Musikergewerkschaft sprach von „staatlicher Zensur“. Unterstützungserklärungen gibt es zahlreiche. „Das ist nicht richtig“, schrieb etwa Schauspieler und Regisseur Ben Stiller auf der Plattform X. Die Komikerin Wanda Sykes schrieb auf Instagram von einem ursprünglich für Mittwoch geplanten Auftritt bei Kimmel. Trump habe die Meinungsfreiheit abgeschafft, so Sykes. Die Schauspielerin Jean Smart äußerte sich ebenfalls entsetzt. „Was Jimmy gesagt hat, war freie Rede, nicht Hassrede“, so Smart. „Was passiert mit unserem Land?“ Der demokratische Gouverneur Kaliforniens, Gavin Newsom, schrieb auf X: „Medienplattformen kaufen und kontrollieren. Kommentatoren entlassen. Sendungen absetzen. Das sind keine Zufälle. Das ist koordiniert. Und das ist gefährlich.“ Erst im Juli hatte der Sender CBS mitgeteilt, die beliebte Late-Night-Sendung „Late Show“ des für seine Kritik an Trump bekannten Satirikers Stephen Colbert im kommenden Jahr einzustellen. Während die Absetzung für enttäuschte Reaktionen sorgte, erklärte CBS, die Einstellung der „Late Show“ sei „eine rein finanzielle Entscheidung“. Colbert hatte der CBS-Mutter Paramount kurz zuvor wegen einer Einigung mit Trump auf eine Zahlung von 16 Millionen Dollar (rund 14 Mio. Euro) eine „fette Bestechung“ vorgeworfen. Die Satiriker Jimmy Fallon und Seth Meyers, beide bei NBC, sind nun die einzigen verbliebenen Late-Night-Moderatoren der großen US-Sender, doch auch diese nahm Trump via Truth Social schon ins Visier. Er nannte die beiden „zwei totale Versager“. Der Sender NBC müsse jetzt folgen und seine Shows ebenfalls absetzen: „Tu es, NBC!“

 

Dem spanischen Philosophen und Schriftsteller George Santayana verdanken wir den warnenden Satz "Wer sich nicht der Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen" ("Those who cannot remember the past are condemned to repeat it").

Und ab den 1930er-Jahren sollten wir ja genau gelernt haben, wie sich totalitäre Despoten bzw. Regime ihre Macht erarbeiten, was dann später daraus wird - und wie es schließlich endet.

Und? Haben wir daraus gelernt?

Damals waren es vor allem die Verhältnisse in Deutschland, Italien und Japan, die später zum 2. Weltkrieg und Millionen Toten geführt haben. Aber auch z.B. einen Herrn Stalin sollte man bei der Aufzählung totalitärer Despoten nicht außer Acht lassen.

Was haben wir heute? Ist es schlimmer oder besser - wenn wir uns Machthaber wie Trump, Putin, Netanjahu, Erdogan, Orban etc. ansehen? Der unachtsame Umgang mit Menschenrechten oder dem Völkerrecht ist ja fast schon "state of the art"! Die Mächtigen oder Reichen nehmen sich einfach, was sie wollen - schalten dabei alles aus, was ihnen in die Quere kommt - und räumen Kritiker beiseite (machen sie mundtot oder nehmen ihnen die mediale Plattform).

Was hat damals in den 1930ern gefehlt, als noch Zeit gewesen wäre, um dem drohenden Unheil etwas Wirksames entgegenzusetzen? Der breit genug organisierte Widerstand auf politischer Ebene, der die Demokratie und Menschlichkeit verteidigt. Vor allem die breite Front der Intellektuellen als politisch engagierte Speerspitze hat gefehlt. Einzelkämpfer als Regimekritiker unter ihnen gingen später dann elend zugrunde.

Und was ist heute?

Daher: Nein, Jimmy Kimmel und Stephen Colbert, es ist gut dass Ihr gerade - oder bald - Zeit für andere Dinge habt! Wir brauchen Euch nicht als Gastgeber in Talkshows - nicht mehr SO SEHR! Diese Arbeit ist dort weitgehend getan, wo sie überhaupt Chancen auf Erfolg hatte. Heute brauchen wir Euch dort, wo das Staffelholz, das Ihr eigentlich bis jetzt selbst getragen habt, aufgenommen und auch weiter ins Ziel gebracht wird.

Eigentlich fehlt nicht so viel - und dennoch erscheint diese Aufgabe der breiten Bevölkerung schier übermächtig.

Weil die falschen Leute am falschen Platz sind - und alles in ihre Gewalt bringen, was eine gute Demokratie ausmacht und wohlweislich ursprünglich gut funktionierend getrennt war: Exekutive, Legislative und Judikative - bis hin zu unparteiischen Höchstgerichten, weisungsfreie Anklagebehörden, freie und investigative Medien und unabhängige Zulassungsbehörden dafür, Ombudsstellen und Interessenvertretungen, der Wahrheit und Wissenschaft verpflichtete Universitäten und andere Bildungseinrichtungen, Notenbanken et cetera.

Was ist denn aus alldem schon geworden? Wo stehen wir denn bereits, bei dieser unseligen Reise?

Wir brauchen die Empathen, nicht die Machtgeilen. Wir brauchen die Vorausdenker, nicht die Systemerhalter für Logikfehler. Wir brauchen Problemlöser statt Ignoranten. Wir brauchen Staatsmänner, nicht Marionetten - vor allem nicht die von Superreichen.

Das könnt nur mehr IHR auf den Weg bringen, Leute wie IHR, Jimmy Kimmel und Stephen Colbert (etc.) - vom Nord- bis zum Südpol, rund um den Äquator!

Sonst ist es sehr bald zu spät, die Uhr tickt ...