Ab Jänner 2026 führen die Wiener Linien neue Tarife ein. Es wird dabei auch eine ermäßigte "Jahreskarte Spezial" für Menschen mit einer Behinderung von 70 % oder mehr geben, die 300 Euro kosten wird. Allerdings soll die Kostenübernahme des "Fonds Soziales Wien" gleichzeitig komplett wegfallen. Wien spart damit rund 800.000 Euro – bei einem Gesamtbudget von 20 Milliarden Euro. Und bei dieser Maßnahme - auch angesichts der wieder stark ansteigenden Inflation - ganz bestimmt nicht an der richtigen Stelle! (Zusammenfassung in einfacher Sprache)
https://www.heute.at/s/gratis-oeffis-gestrichen-blinde-zahlen-kuenftig-300-euro-120131095
Zitat: Bislang konnten sich rund 2.700 Betroffene auf den Fonds Soziales Wien (FSW) verlassen. Dieser übernahm die Kosten für die Jahreskarte vollständig. ... Doch damit ist ab 2026 Schluss. Im Zuge der großen Tarifreform der Wiener Linien wird nicht nur die normale Jahreskarte von 365 auf 467 Euro angehoben – auch die bisherige Vollförderung für Blinde wird gestrichen. Ab Jänner müssen sie ein "Spezialticket" für 300 Euro lösen. ... Der Spareffekt für die Stadt hält sich in Grenzen. Laut FSW beanspruchen derzeit nur rund 2.700 Menschen die Förderung. Das bedeutet: Wien spart gerade einmal 800.000 Euro – bei einem Gesamtbudget von 20 Milliarden Euro!
https://www.fsw.at/p/jahreskarte-klimaticket-sehbehinderte-blinde
Zitat: Ab dem 1. Jänner 2026 gibt es eine neue Jahreskarte bei den Wiener Linien. Diese Karte heißt „Jahreskarte Spezial“. Menschen mit einer Behinderung von 70 % oder mehr können die Karte kaufen. Sie kostet weniger als die Vollpreis-Jahreskarte. Deshalb wird die Förderung des Fonds Soziales Wien für die Jahreskarte der Wiener Linien oder das Klima-Ticket für hochgradig sehbehinderte oder blinde Menschen auslaufen. Der Fonds Soziales Wien fördert nur noch Jahreskarten oder Klima-Tickets, die spätestens ab 1. Dezember 2025 gültig sind.
Das bedeutet dann, dass die Jahreskarte von 0,00 auf 300,00 Euro für Menschen mit starker Sehbehinderung ansteigen wird. Sehr sozial!
Spannend ist auch, dass der Österreichische Behindertenrat eine Jahreskarte für Menschen mit Behinderung begrüßt, aber kein Wort darüber verliert, dass nun einige Menschen mit Behinderung gleich einmal um 300,- Euro mehr zahlen. Zitat: Der Österreichische Behindertenrat begrüßt die Einführung der Jahreskarte Spezial, hält aber fest, dass die Preisreduktion der Jahreskarte bereits für Personen mit einem Grad der Behinderung ab 50 % gelten soll. ... Die Förderung des Fonds Soziales Wien (FSW) für eine Jahreskarte der Wiener Linien bzw. das KlimaTicket für hochgradig sehbehinderte, blinde oder gehörlose Menschen wird eingestellt. Damit endet auch die Förderung der Fahrtkosten einer Begleitperson für blinde Menschen durch den FSW.
Wo ist hier die Interessenvertretung hin?
In Österreich geschehen doch immer wieder sehr sehr seltsame Dinge, wenn es um die Interessen von Menschen mit Behinderung geht: Hier werden Menschenrechte, Bundesgesetze, etc. "übersehen" und Interessenvertretungen schweigen zu vielen Dingen einfach.
Komisch, komisch!
Nachtrag 18.9.2025:
https://wien.orf.at/stories/3322257/
Zitat: In Wien wird die kostenlose Jahreskarte für schwer sehbehinderte, blinde oder gehörlose Menschen abgeschafft. Rund 2.700 Menschen sind betroffen. Künftig gibt es eine „Jahreskarte Spezial“ für 300 Euro. Der Blindenverband zeigt sich, laut „Kronen Zeitung“, empört. ... Aus dem Büro von Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) heißt es, die Maßnahme sei Teil der Sparziele der Stadt, die insgesamt 500 Millionen Euro umfassen. Der Fonds Soziales Wien verteidigt die Entscheidung mit den Worten: „Mit der Einstellung dieser freiwilligen Förderung leistet der FSW einen Beitrag hinsichtlich der Einsparungen im Budget der Stadt.“
Nein, die Blinden und stark Sehbehinderten leisten diesen Beitrag!
NICHT aber z.B. die Wiener Stadtregierung, die sich mit Hilfe des Wiener Gemeinderats / Landtags zum Erhalt der SPÖ-Sesserl um ein Mitglied aufgestockt hat.
Nachtrag 19.9.2025:
https://wien.orf.at/stories/3322415/
Zitat: Sehbehinderte, blinde und gehörlose Menschen werden in Wien auch weiterhin eine kostenlose Jahreskarte für die „Öffis“ erhalten. Das teilte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Freitag mit.
Nein, natürlich waren nicht "wir" das als Demokratische Alternative - dafür sind wir viel zu klein und unbedeutend. Aber vielleicht haben wir wenigstens einen gewissen Anteil zu dem Druck beitragen können, dem die Wiener Stadtverantwortlichen dann nicht mehr standgehalten haben. Im Grund genommen völlig egal! Hauptsache, es hat für die Betroffenen funktioniert - wir freuen uns!

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