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Übersterblichkeit von knapp neun Prozent (3.12.2022)

 

https://orf.at/stories/3296306/

Zitat: Auch im mittlerweile dritten Pandemiejahr 2022 gibt es wieder eine deutliche Übersterblichkeit in Österreich. Von Ende Mai bis Mitte November lag die Übersterblichkeit laut dem Wiener Landesstatistiker Ramon Bauer bei „knapp neun Prozent“, insbesondere „in der Altersgruppe 65 plus“, sagte er heute im Ö1-Mittagsjournal. Österreichweit gab es somit rund 3.500 Tote mehr als erwartet. Als Vergleichszeitraum wurden die fünf Jahre vor der Pandemie – 2015 bis 2019 – genommen. Von den 3.500 zusätzlichen Opfern starb rund ein Drittel durch Covid, mehr als 2.000 Tote können aber nicht durch eine CoV-Infektion erklärt werden. ... Seit dem Herbstbeginn war die erhöhte Sterblichkeit besonders deutlich. Laut Statistik Austria waren die Sterbefälle in den Kalenderwochen 36 bis 44 (5. September bis 6. November) um ungefähr elf bis 20 Prozent erhöht.

 

Spannend - vor allem hinsichtlich der Berichterstattung und politischen Aufmerksamkeit dazu. Nämlich: So gut wie keine!

Beschäftigen wir uns etwas näher mit diesen Zahlen, Daten und Fakten:

Ende Mai bis Mitte November 2022: Für diese Zeit (mangels genauerer Daten angenommen 1.6. - 15.11.2022) weist das AGES-Dashboard 1.328 Todesfälle aus, die Corona zugeordnet werden. Wobei ja hier die Angabe in der ORF-Meldung unrichtig ist, dass diese Menschen - rund ein Drittel der Fälle, welche die Übersterblichkeit ausmachen - durch Covid gestorben sind! Wie wir alle ja schon von Anbeginn der Pandemie wissen, werden hier ALLE Fälle gezählt, die WEGEN oder MIT Corona gestorben sind. Denn die uns politisch in Aussicht gestellte Umstellung der Zählweise (WEGEN und MIT getrennt) hat ja immer noch nicht stattgefunden. Und gerade bei einem sogar noch weit ansteckenderen, aber weit weniger gefährlichen CoVid-Typ ist anzunehmen, dass die Zahl jener Menschen, die nicht wegen sondern mit Corona gestorben sind beträchtlich ist. Noch dazu bei einer inzwischen weit höheren Immunisierung in der Bevölkerung - insbesondere durch einen mittlerweile erfolgten Kontakt mit dem Virus.

Aber selbst wenn man alle diese Todesfälle Corona zurechnet kommt man hier bei den rund 5,5 hier betrachteten Monaten auf einen Monatsschnitt von 241,45 Todesfällen.

Man vergleiche: Vom ersten offiziell in Österreich gezählten Corona-Toten am 12.3.2020 bis zum 15.11.2022 (also rund 32 Monaten) waren es laut AGES 21.133 Todesfälle - also ein trauriger Monatsschnitt von 660,40 Todesfällen, fast 3x so viele!

Aber: Rechnet man die GESAMTE Übersterblichkeit, von der hier für die Zeit von Ende Mai bis Mitte November 2022 die Rede ist, dann kommt man auf einen Monatsschnitt von 636,36 Todesfällen an Übersterblichkeit. Fast so viele, wie monatlich bisher im Schnitt an Corona-Toten ausgewiesen wurden - wohlgemerkt: WEGEN und MIT Corona ZUSAMMENGERECHNET! 

Und ... das ist jetzt nur ein Thema für einen kleinen Beitrag im ORF, der morgen schon wieder vergessen ist???

Apropos!

Schauen Sie sich einmal die auf EuroMOMO ausgewiesenen österreichischen Werte punkto Übersterblichkeit an. Gehen Sie die einzelnen Wochen - vor allem die im ORF-Beitrag speziell angesprochenen 36 - 44 mit den besonderen Erhöhungen - auf der Karte durch. Finden Sie hier eine Entsprechung?

Österreichischer Ansprechpartner für EuroMOMO übrigens: Die AGES!

Irgendwie schaut das alles für uns ziemlich nach "Reden wir lieber nicht darüber" aus!