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Pressefoyer wird „situationselastisch“ (18.2.2014)

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https://orf.at/v2/stories/2218832/2218834/

Zitat: Die Neugestaltung des Pressefoyers nach dem Ministerrat ist auch am Dienstag wieder Diskussionsthema unter den Medienvertretern gewesen. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hielt bei seinem Auftritt fest, dass sich das Erscheinen von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) „situationselastisch entwickelt“.

 

Nein, lustig ist das in keiner Weise - egal, welches Kunstwort man da erfindet und einsetzt. Bedeutet es doch seitens unserer politischen Spitze im Klartext: "Mit Euch Würschteln stell ich mich doch gar nicht her"! Was ebenso präpotent wie feige ist - angesichts dessen, dass für die meisten Maßnahmen und Vorgehensweisen unserer Gottsöbersten bei der breiten Bevölkerung längst jedes Verständnis fehlt. Und Einverständnis schon überhaupt.

So fühlt sie sich an, die Liaison aus Oligarchie und korrupter Politik, die nur deswegen bloß als moralisch kriminell bezeichnet werden darf, weil man seitens der Herrschenden nun nach Legislative und Exekutive auch die Judikative offensichtlich fest in der Hand hat. Wo Rechtsstaatlichkeit bloß mehr ein Wort ist - und Gleichheit vor dem Gesetz eine blanke Illusion.

Sie fühlen sich unangreifbar, systemrelevant und alternativlos - wie es neuerdings so schön heißt. Und niemandem verantwortlich. Keiner entrechteten Basis und auch keiner politischen Opposition. Weil letztere sich ebenso arrangiert hat und bloß vor den diversen Urnengängen die Auslagen andersfarbig dekoriert, um vor den Wählern den Schein zu wahren. Uns beherrschen Berufspolitiker zum ausschließlich eigenen Wohle. Würde man eine solche Staatsform "Bananenrepublik" nennen, wäre das eine glatte Beleidigung ... für alle Bananen.

Nein, dies ist kein offener Brief an die Politik. Denn die Politiker werden sich nicht ändern - zumindest nicht zum Besseren!

Dies ist ein Aufruf an all jene, über jede Gesinnungshaltung in der politischen Mitte hinweg, die sich ein wenig Herz und Hirn bewahrt haben, für die Empathie und Gewissen nicht bloß Worte sind, die ein Quentchen Realitätsbezug und Vorausschau mitbringen. Ein Aufruf, der aufkeimenden Wut und daraus resultierenden Lust zum Amok zu widerstehen, sich zu organisieren und auf friedvollem Weg auf dem letzten Restposten an verbliebener Rechtsstaatlichkeit und Demokratie basierend den heute Amtierenden das Zepter aus der Hand zu nehmen.

Weil wir uns die Situationselastischen nicht leisten können, wenn unsere Gesellschaft Bestand haben soll.

G.K., 19.2.2014