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Inflation auf 5,4 Prozent gesunken (31.10.2023)

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Die Teuerung ist im Vergleich zum Wert des Vormonats etwas gesunken. Aber die Preise und Kosten steigen immer noch stark. Der Optimismus der ÖVP für das kommende Jahr ist daher schwer zu verstehen. Außerdem werden mit der gesunkenen Inflation Maßnahmen der Bundesregierung in Zusammenhang gebracht, die so gar nicht bestehen. Es handelt sich hier eher um Wahlwerbung, als um eine sachliche Beurteilung. (Zusammenfassung in einfacher Sprache)

 

https://orf.at/stories/3338269/

Zitat: Die Inflation ist laut Schnellschätzung der Statistik Austria im Oktober auf 5,4 Prozent gesunken, nach sechs Prozent im September. Es handle sich dabei um den niedrigsten Stand seit Jänner 2022, teilte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung der Behörde mit. ... Die Bundesregierung sieht sich in der Entwicklung der Inflationsrate in ihrer Politik bestätigt: Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) verwies in einer Aussendung auf „die Kombination aus kaufkraftstützenden Hilfen und gezielten Preis- bzw. Kostensenkungsmaßnahmen beim Strom sowie struktureller Entlastungen wie der Abschaffung der kalten Progression und der Valorisierung der Sozial- und Familienleistungen“.

 

Es ist schon spannend, dass die ÖVP bzw. ihr Finanzminister vor ihrem Jubel-Kommentar dazu offenbar nicht einmal die Aussendung der Statistik Austria ganz gelesen hat - oder davon ausgeht, dass WIR das nicht tun. Denn dort steht - Zitat: „Das geht vor allem auf die Preise für Nahrungsmittel und Möbel zurück, die vor einem Jahr deutlich gestiegen waren und nun die Teuerung weitaus weniger kräftig antreiben“, sagte Thomas. „Außerdem sind Treibstoffe im Vergleich zum Oktober des Vorjahres deutlich günstiger.“

Wo steht da etwas von Strom? Und was hätten jetzt kaufkraftstützenden Hilfen, die Abschaffung der kalten Progression und Valorisierung der Sozial- / Familienleistungen konkret mit der aktuellen Preisentwicklung zu tun?

Außerdem weist ja auch der Kommentar dazu von Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas richtiger Weise darauf hin, dass eine etwas gesunkene Inflationsrate ja nur bedeutet, dass die Preise und Kosten nicht mehr so rasant steigen wie vorher. Aber sie steigen immer noch dramatisch!

Woher also Wirtschaftsminister Kocher seinen Optimismus für 2024 nimmt, erschließt sich uns nicht.

ZitatIm abgelaufenen dritten Quartal sank auch die heimische Wirtschaftsleistung erneut. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 0,6 Prozent zurück, ging aus der am Montag veröffentlichten WIFO-Schnellschätzung hervor. Dabei verfestigte sich der Rückgang in der Industrie- und Baukonjunktur. Auch die um ein Prozent schwächere Konsumnachfrage der privaten Haushalte wirkte sich aus. Die Konsumausgaben des Staates gingen im dritten Quartal um 1,3 Prozent zurück, nachdem sie im Vorquartal noch um 1,5 Prozent gestiegen waren. Beim Anstieg der Exporte um 2,4 Prozent könnte es sich laut WIFO um Verschiebungseffekte handeln, da die Exporte im Vorquartal deutlich zurückgegangen waren.

Außerdem - Zitat: In anderen EU-Ländern sinkt die Inflation deutlich schneller. In Deutschland ging sie im Oktober etwa auf 3,8 Prozent zurück – der niedrigste Wert seit August 2021. Im gesamten Euro-Raum sank die Inflationsrate im Oktober auf 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. 

Oh, es kommt ja ein Wahljahr ...