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High Noon in der Löwelstraße (31.5.2023)

 

https://www.derstandard.at/story/2000109784270/wer-in-der-spoe-gerade-das-sagen-hat

Zitat: In der Sozialdemokratie bilden sich derzeit Lager: Alte Machtzentren blühen auf, junge Ambitionierte wittern Chancen. Denn inmitten der roten Sinnkrise stellt sich die Frage: Wer holt die SPÖ da raus? High Noon in der Löwelstraße. Man kann die Anspannung im Hauptquartier der SPÖ geradezu spüren. Noch herrscht diese Art von Ruhe, der keiner traut. "Mehrere Genossen haben die Hand am Revolver", sagt ein Sozialdemokrat. "Die große Frage ist: Wer schießt zuerst?" ... Ergebnis ihrer Beratungen: Es soll nun ein "offener und tabuloser" Prozess gestartet werden, an dessen Ende die Sozialdemokratie eine neue, gemeinsame Erzählung hat, ... Die SPÖ werde zuhören, sich der Zivilgesellschaft öffnen und die Vorhaben einer Mitgliederbefragung unterziehen. So skizzierte die Parteispitze ihren "Weg der Erneuerung". Die Wahrheit ist: Momentan weiß niemand in der heimischen Sozialdemokratie, wie es weitergeht. ... Was Erneuerung konkret bedeutet. Wie eine Neuaufstellung der SPÖ aussehen könnte. Welche Rolle wer in Zukunft spielt. Aber jeder hat eine Meinung zu all diesen Fragen. ... Auf den ersten Blick erscheint die Lage deshalb unübersichtlich. Dabei passiert in der SPÖ gerade einfach nur das, was in jeder Gruppe passiert, in der etwas schiefgelaufen ist: Lager bilden sich. Da gibt es jene roten Zirkel, die schon seit langem bestehen. Grüppchen, die sich gerade wieder zusammentun. Geschwächte Kreise, alte Klüngel, neue Ambitionierte. Und so hehr die Motive der meisten sein mögen, im Grunde geht es dieser Tage nur um eines: Macht.

 

Zugegeben, wir haben Sie hier etwas auf den Holzweg geführt. Denn diese Analyse im Standard stammt bereits vom 12. Oktober 2019!

Sie hat also nichts damit zu tun, dass mit Christian Deutsch heute einer aus der schon im Artikel zitierten "Liesinger Partie" als Bundesgeschäftsführer bereits vor dem bevorstehenden SPÖ-Parteitag prophylaktisch das Handtuch geworfen hat. Bis auf weiteres vielleicht!

Es fragt sich daher: Was ist von einer Partei zu halten, die offenbar seit (mindestens!) dem Oktober 2019 nichts aus ihrer Situation gelernt hat und heute vor (mindestens!) denselben Problemen steht wie damals?

Es fragt sich daher nicht einmal, ob die derzeit ziemlich in der Versenkung verschwindende "Liesinger Partie" versuchen wird, ihre Macht in der SPÖ mit allen Mitteln wieder zurückzuholen. Das ist wohl so sicher, wie der Wiener Bürgermeister Doktor Michael Ludwig heißt. Derzeit zumindest.

Und daran wird weder ein Doskozil noch ein Babler etwas zu ändern vermögen.

Womit die SPÖ heute wieder den Oktober 2019 schreibt ...