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Die beschlossene europäische Bankenunion (25.12.2013)

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https://orf.at/v2/stories/2211026

Zitat: In letzter Minute haben sich die EU-Finanzminister in der Nacht in einem Verhandlungsmarathon auf den letzten Eckpfeiler der Bankenunion - die Abwicklung von Banken - geeinigt. 

 

Ein großer Wurf? Aber ja!

Fragt sich: Für wen?

Löst dieser Regelung ein Problem? Aber ja!

Fragt sich: Für wen?

Klar - und auch entsprechend jubelnd kommuniziert - ist, dass nun nicht die Staaten für marode Banken einspringen sollen, sondern vor allem die Eigentümer und Gläubiger.

Das klingt toll.

Ist es das auch?

Bei der Bankenkrise in Zypern hat man gesehen, dass Potentate ihr Vermögen sogar noch in Sicherheit bringen konnten, als längst eine Transaktionssperre verhängt war. Und dass diese lange im Voraus einigen Einblick haben dürften, wann welcher Bank nun die Luft ausgeht, ist wohl auch nicht so weit hergeholt. Übrig bleiben tun dabei - wie fast immer und überall - die Kleinen, die eine entsprechende Vorausschau und Bewegungsmöglichkeit nicht haben. Ja gar nicht haben können.

Und nun hat man - propagandistisch höchst positiv verbrämt - das, was man insgeheim eigentlich schon lange haben wollte: Zugriff auf das Vermögen der kleinen Leute. Okay, derzeit noch durch ein Limit nach unten abgefedert - man nimmt sich erst einmal den oberen Mittelstand vor (also die mit mehr als 100.000 Euro). Aber klar ist auch, dass man ab nun nur mehr an diesem Limit drehen muss, um Bevölkerungsschicht für Bevölkerungsschicht auszuplündern.

Wozu also das eigentliche Problem der Bewertungs-, Spekulations- und Derivativblase lösen? Jetzt, wo man sich neues Kapital dafür beschaffen kann! Hat sich ein Räuber je mit Sparsamkeit kasteit, wenn die nächste Postkutsche gerade im Anrollen ist und der Sheriff in Wirklichkeit auf der anderen Seite spielt? Wohl kaum ...

G.K., 25.12.2013