Zum Inhalt springen

Bei Betriebspensionen droht starke Leistungskürzung (18.10.2022)

 

https://orf.at/stories/3290128/

Zitat: Die österreichischen Pensionskassen haben für die ersten drei Quartale ein Minus von 9,73 Prozent gemeldet. Damit hat sich der negative Trend seit Jahresbeginn fortgesetzt. Das veranlagte Vermögen reduzierte sich im laufenden Jahr um 2,7 Mrd. Euro. Rund 120.000 Bezieher und Bezieherinnen einer Pensionskassenleistung müssen daher ab 2023 mit einer Pensionskürzung rechnen. Diese kann je nach Rechnungszins bis zu 15 Prozent ausmachen, berichtete der Interessenverband PEKABE. Bei der aktuellen Inflationsrate rechnet PEKABE mit einem Kaufkraftverlust von 25 Prozent für die Bezieher und Bezieherinnen dieser Betriebspensionen. Aber auch Anwärter auf eine derartige Pensionsabsicherung müssten mit Einbußen rechnen, teilte PEKABE mit.

 

Hoppla! War diese Meldung gestern schnell wieder aus der Haupt-Meldungsübersicht des ORF verschwunden. Verständlich, hatte man doch bis zuletzt nur gehört - z.B. von Mercer am 11.10.2022 (also genau einer Woche) im Kurier, dass die zweite und dritte Säule des Pensionssystems gestärkt - also besser in Anspruch genommen werden soll weil das staatliche Rentensystem zuwenig nachhaltig sei. Das war ja das Credo, das uns die ganze Zeit über als dringende Empfehlung eingetrichtert wurde. Man nehme zum Beispiel diese OTS-Meldung der WKÖ vom 12.11.2013.

Und jetzt?

Jetzt sind wir dort, wo dieses System - vollkommen logisch - hinführen MUSSTE!

Warum?

Weil diese zwei Säulen - vor allem die Pensionskassen sich zum Großteil über die Börse "refinanzieren". Fragt sich nur in welcher Risikomischung. Und die Börse gehorcht - das ist längst auf dem Tisch - nicht realwirtschaftlichen Gegebenheiten, aus denen wenigstens theoretisch alle aus einem Wachstum profitieren könnten (solange es überhaupt eines gibt), sondern sie wird von reiner Spekulation getrieben, die weitgehend losgelöst von realwirtschaftlichen Gegebenheiten funktionieren. Aber solche Spekulationen brauchen immer einen Gewinner und einen Verlierer. Also auch einen, der aus seiner Dummheit bezahlt. Oder Chancenlosigkeit - wenn der Gegner an den Schaltknöpfen für die Entwicklung sitzt. Aber eben auch in "richtigem Geld" bezahlen kann. Denn einen anderen Wert, der nur theoretisch einen Wert hat - aber nicht praktisch, den kann man schwer an seine Shareholder "in richtigem Geld" auszahlen.

Und die Pensionskassen haben bzw. hatten eben dieses "richtige Geld". Viiiieeeel Geld. Unseres!

 Kann es uns nun beruhigen, dass dieses Geld ja nicht weg ist? Es hat jetzt nur jemand anderer ...