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Aktien der Reichsten sind CO2-Treiber (19.8.2023)

 

https://science.orf.at/stories/3220756/

Zitat: Reiche verursachen viel mehr CO2 und tragen damit mehr zur Klimaerwärmung bei als Ärmere: Eine neue US-Studie bestätigt diese „Emissionskluft“. Sie fügt dem aber auch ein wichtiges Detail hinzu – es sind vor allem Investitionen in klimaschädliche Aktien und Anlagen, die diese Ungleichheit befeuern.

 

Und wenn wir uns ganz ehrlich sind, dann kommt das so überraschend wie ein Sonnenaufgang!

Na klar sitzt gerade in der bisher so gewinnbringenden Fossilindustrie jede Menge an Großkapital - weil das Geschäft dort eben bisher genügend an Profit abgeworfen hat (siehe z.B. die urplötzlich aufgrund des Ukrainekrieges eingesetzte Energieknappheit samt ebensolcher sprunghafter Preissteigerung). Und sich noch kein wirklich risikoarmer Bereich aufgetan hat, der ähnliche Profite verspricht. Das heißt: Vieles an Kapital der Superreichen befindet sich noch immer dort.

Was nicht wirklich verwundert - geht es doch um bestmöglichen Profit!

Nur: Inzwischen haben auch schon fast die Dümmsten begriffen, dass diese Form der Energiegewinnung und vor allem -verwendung den Planeten samt Natur und darauf angewiesener Menschheit das ökologische System killt.

Fast! Der Rest leistet - leider ziemlich sinnbefreiten - Widerstand gegen diese Erkenntnis. Spürbar in recht aktiven Postings auf Social Media et cetera.

Was soll man denen noch mit auf den Weg der Lemminge in - leider unser aller - Untergang geben?

Dass selbst Viren versuchen, durch weniger Gefährlichkeit ihren eigenen Lebensraum zu schützen?

Dass es sogar theoretisch vollkommen egal wäre, ob der Klimawandel nun menschengemacht ist oder nicht - wenn wir mit der Folge des Temperaturanstiegs als Menschheit und im Ökosystem ein massives Problem haben?

Dass Shell, Exxon, BP und Total seit Jahrzehnten vom Problem des verursachten Klimawandels wussten, sie sich aber als Strategie zurecht gelegt haben - Zitat: ... Zweifel an der Echtheit des Klimawandels zu säen, politischen Maßnahmen entgegenzuwirken und aktiv Unwissenheit zu erzeugen. ... Zwischen 1968 und 2021 ging das Unternehmen von der Bewusstseinsbildung zur Leugnung, dann zum offenen Angriff auf den wissenschaftlichen Konsens und schließlich zur Ablenkung und Verzögerung des Kampfes gegen den Klimawandel über. ... Verschiedene Vertreter der Erdölindustrie fanden sich in einer »Arbeitsgruppe zum globalen Klimawandel« zusammen, deren Leitung Exxons Manager für Wissenschaft und Strategieentwicklung, Duane LeVine, übernahm. LeVine empfahl laut der Studie der Gruppe, die Unsicherheiten in der Klimaforschung, die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen und die Kosten politischer Maßnahmen zu betonen, damit das Kerngeschäft der Industrie nicht bedroht würde.

 

Noch Fragen - oder ist das alles viel, viel wahrscheinlicher bloß ein Verschwörungs-Gschicht'l von Greta Thunberg?

 

Natürlich ist das Komfortbewahrungs-Versprechen als "wir lassen uns unseren Wohlstand nicht kaputt machen" leicht an Unbedarfte zu vermitteln - damit sich ja nichts ändert und der Profit dort unverändert hoch bleibt, wo er auch gestern hingeflossen ist.

Nur: Wie schaut das denn bereits heute angesichts solcher Naturkatastrophen aus, wo man schon jetzt die Fragen stellen muss, ob sich ein Wiederaufbau überhaupt noch rechnet, ehe das nächste gleichartige Unwetter durchbraust oder eine lang anhaltende Dürre alles vernichtet?

Wir schreiben, wissen wir aus tatsächlichen Klimamessungen längst, nicht erst 5 nach 12, sondern später! Und bald werden ein paar offiziell völlig unwissende, unbedarfte Spitzenverantwortliche vor uns hintreten, die uns verklickern werden, dass man halt jetzt nichts mehr machen kann.

Wie wohl bei manch anderem auch ...

 

Nachtrag 1 (23.8.2023):

Manchmal treffen Prognosen recht schnell ein - Zitat: Hitzewellen in Europa könnten im schlimmsten Fall und wenn bestimmte metereologische Bedingungen aufeinandertreffen, schon heute die bisherigen Rekorde um bis zu drei Grad übertreffen. Damit würde auch die Intensität der aktuellen Hitzewelle bei Weitem übertroffen. Im Großraum Chicago wären sogar Hitzewellen von sechs bis sieben Grad über dem bisherigen Rekord möglich. ... "Es geht nicht darum, Alarmismus zu betreiben. Es handelt sich um sehr unwahrscheinliche Szenarien", betonte Studienleiter Erich Fischer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es gehe darum, eine neue Planungsgrundlage zu schaffen. "Öffentliche Behörden oder private Firmen sollten sorgfältig testen, ob unsere Gesundheitssysteme wie Altersheime und Spitäler und Infrastruktur wie Stromversorgung oder Transportsysteme auf diese Ereignisse vorbereitet sind." ... "Wir tendieren dazu, uns auf die schlimmsten Extreme einzustellen, die unsere Eltern oder Großeltern erlebt haben", sagte Fischer. In der Folge des Klimawandels unterscheiden sich die Risiken heute laut dem Forscher jedoch von denen der Beobachtungsperiode. "Oft werden erst im Nachhinein von solchen Extremereignissen Maßnahmen ergriffen", sagte Fischer. Das müsse sich ändern. In der Studie argumentieren die Forscherinnen und Forscher deshalb, dass es wichtig sei, sich auf sogenannte "schwarze Schwäne" vorzubereiten. Als schwarzer Schwan bezeichnet man an der Börse ein Ereignis, das sehr unwahrscheinlich ist, aber trotzdem eintrifft. "Wir müssen das Undenkbare denken", sagte Fischer.

 

Nachtrag 2 (23.8.2023):

Typisch für die heutige Investitionspolitik ist diese Meldung - Zitat: Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wirft den großen Öl- und Gaskonzernen vor, viel Geld mit Öl und Gas zu verdienen und auch wieder viel Geld in die Förderung von Erdöl und Erdgas zu investieren. Die von den Ölproduzenten aus Wind- und Sonnenkraft erzeugte Energiemenge sei hingegen „überraschend“ gering, geht aus einem von Greenpeace in Auftrag gegebenen Bericht hervor. Untersucht wurden zwölf Konzerne: BP, Eni, Equinor, Ina, MOL, OMV, Petrol, PKN Orlen, Repsol, Shell, TotalEnergies und Wintershall Dea. 2022 hätten diese Unternehmen im Durchschnitt nur 0,3 Prozent der von ihnen erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen, kritisiert Greenpeace. 92,7 Prozent ihrer Investitionen – 81,52 Mrd. Euro – seien ins Öl- und Gasgeschäft geflossen, mit dem sie für ihre Aktionäre viel Geld verdienen. Die Umsätze der untersuchten Unternehmen seien 2022 im Durchschnitt um 70 Prozent gestiegen, ihre Gewinne um 75 Prozent und die Investitionen um 37 Prozent. Die OMV bleibe sogar noch deutlich hinter dem Branchenschnitt zurück und investierte lediglich ein Prozent ihrer Gesamtinvestitionen (28,8 Mio. Euro) in Wind- und Solarenergie.

 

Nachtrag 3 (23.8.2023):

Aber auch dieser Bericht ist im Zusammenhang zu sehen - Zitat: Die Preise für Wohnimmobilien in Österreich und im Euroraum sind seit 2009 wesentlich schneller gestiegen als die durchschnittlichen Nettoeinkommen. Damit habe die Leistbarkeit von Wohnraum deutlich abgenommen, besonders betroffen seien Luxemburg und Österreich, hieß es am Montag in einer Aussendung der Bank Austria. ... Der durchschnittliche Nettoverdienst bezogen auf die Immobilienpreise habe in Österreich seit 2009 um 40 Prozent an Wert verloren, im Euroraum waren es 13 Prozent, in Luxemburg gar 45 Prozent. Die Preise für Wohnimmobilien hätten sich auf dem heimischen Markt sei 2009 mehr als verdoppelt, sie seien somit jährlich um 6,6 Prozent gestiegen. ... Unmittelbar nach der Finanzkrise 2009 habe es einen kurzfristigen Rückgang der Immobilienpreise und eine Erhöhung der Leistbarkeit gegeben, die folgende Niedrigzinsphase habe allerdings die Preise in einem weit höheren Ausmaß nach oben getrieben, als die Einkommen gestiegen seien

Klar, nach der Weltfinanzkrise 2007–2008 strukturierte der Bereich der Hochfinanz um - blieb aber im "sicheren Rohstoff" Grund und Boden, also im Immobilienbereich. Nur wurde eben direkt investiert - mit entsprechenden (wieder weit überzogenen) Gewinnerwartungen. Da man aus bebauten Grundstücken weit mehr Gewinne erzielen kann - vor allem wenn man möglichst jeden Quadratmeter nutzt - wurde (unter Nutzung der Einflussmöglichkeiten auf die Politik) die Bodenversiegelung mit Turbo weiter vorangetrieben. Mit wieder fatalen Folgen für Natur, Artenvielfalt und Klima.